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KlimaGlobal

Weltweiter Kohleverbrauch auf Rekordniveau

15. Dezember 2023

Die Nachfrage nach klimaschädlicher Kohle wird 2023 einen neuen Höchstwert erreichen. Schwellen- und Entwicklungsländer stechen besonders hervor. Die Internationale Energieagentur ist dennoch zuversichtlich.

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Zwei Männer vor einem Berg von Kohle
Kohlegewinnung in Ordos im autonomen Gebiet Innere Mongolei in China (Archivbild vom Januar 2023) Bild: CFOTO/picture alliance

Der Gesamtverbrauch des Energieträgers Kohle wird in diesem Jahr nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) wohl um 1,4 Prozent auf mehr als 8,5 Milliarden Tonnen steigen. Doch es gibt große Unterschiede zwischen Industrie- und Schwellenländern, wie die IEA, die in Frankreichs Hauptstadt Paris ihren Sitz hat, weiter mitteilte. So sank im ausklingenden Jahr die Nachfrage in Europa und den USA erheblich. In Europa dürfte der Kohleverbrauch laut IEA um 23 Prozent zurückgegangen sein, in den USA um 21 Prozent. Dies sei vor allem auf eine schwächere Industrietätigkeit und die Abkehr von der Kohleverstromung zugunsten der erneuerbaren Energien zurückzuführen.

Indonesien, Indien, China 

In Schwellen- und Entwicklungsländern - insbesondere in Asien - ist die Kohle-Nachfrage dagegen weiter sehr hoch. Für Indonesien erwartet die IEA einen Zuwachs um elf Prozent, für Indien um acht Prozent und für China um fünf Prozent. Der Bedarf in den Ländern stieg, weil mehr Strom erzeugt worden sei und Wasserkraftwerke weniger Energie geliefert hätten. Allein in China wurden demnach 220 Millionen Tonnen Kohle mehr verbraucht als im Vorjahr.

Blick auf Braunkohleberge im Tagebau Garzweiler
Braunkohleberge im Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen (Archivbild vom Juli 2023) Bild: Daniela Natalie Posdnjakov/DW

Kohle ist laut IEA weltweit noch der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung sowie für die Stahl- und Zementproduktion - und die größte vom Menschen verursachte Quelle des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2).

Positiver Ausblick für die kommenden Jahre

Allerdings erwarten die Experten wegen der zunehmenden alternativen Energiequellen wie Wind und Sonne bis 2026 einen Rückgang des klimaschädlichen Energieträgers Kohle um 2,3 Prozent - gegenüber dem Stand von 2023. "Wir gehen davon aus, dass sich ab 2024 ein Trend zu einer sinkenden weltweiten Kohlenachfrage abzeichnet", erklärte die Agentur. Es ist das erste Mal überhaupt, dass die IEA einen abnehmenden Kohleverbrauch prognostiziert.

Hauptaufgabe der Internationalen Energieagentur ist die Beratung ihrer 28 Mitgliedstaaten in energiepolitischen Fragen. Dabei stehen die Themen Energiesicherheit, Wirtschaftswachstum und seit einigen Jahren auch der Umweltschutz im Vordergrund.

Die Weltklimakonferenz (COP 28) in Dubai hatte am vergangenen Mittwoch den Anfang vom Ende der fossilen Energieerzeugung beschlossen. Die fast 200 teilnehmenden Länder einigten sich nach zweiwöchigen Verhandlungen erstmals auf einen Text, der zu einem "Übergang" weg von fossilen Energien aufruft.

se/jj (dpa, afp, iea.org)

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