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Weltsozialforum versus Weltwirtschaftsforum

28. Januar 2009

Der Champagner wird nicht mehr in Strömen fließen und zumindest die Banker werden nicht mehr so zahlreich vertreten sein wie früher - die globale Finanzkrise macht auch vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos nicht halt.

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Die Bühne ist bereitet für das Weltwirtschaftsforum in DavosBild: AP

Dabei ist die Wirtschaftsflaute doch das Thema in der Schweiz: unter dem Motto 'Shaping the Post-Crisis-World' suchen mehr als 40 Staatschefs, Dutzende Finanzminister und Zentralbankchefs und über 1.400 Unternehmer Strategien, die Welt nach der Krise zu gestalten. Einige Tausend Kilometer weiter westlich sucht man ebenso nach Antworten auf die Frage, wie die schlimmste Wirtschaftskrise seit den 1930er Jahren überwunden werden kann - auf dem Weltsozialforum in Belém. Einschätzungen von Hugo Braun von der globalisierungskritischen Organisation ATTAC.

Lateinamerika kämpft noch gegen die Finanzkrise...

Argentinien Mercosur Gipfel in Tucuman
Gefordert durch die weltweiten wirtschaftlichen Turbulenzen: Hugo Chavéz, Cristina Kirchner und Luiz Inacio Lula da SilvaBild: AP

'Wenn es draußen stürmt, bekommt jeder ein paar Tropfen ab, aber wir haben gute Regenjacken übergezogen.' Mit diesen blumigen Worten brachte Chiles Finanzminister Andrés Velasco jüngst die bangen Hoffnungen Lateinamerikas angesichts der weltweiten Finanzkrise auf den Punkt. Die Regierungen und Unternehmer der mehr als 20 Länder zwischen Mexiko und Feuerland sehen sich bisher als relativ gut gewappnet gegen das Finanzdrama in den Wirtschaftszentren des Nordens - und hoffen, mit einem blauen Auge davonzukommen. Doch mit jeder neuen Hiobsbotschaft von der Wall Street beginnen auch in Mexiko, Brasilien oder Argentinien die Alarmglocken zu schrillen.

...die USA haben den Kampf dagegen schon fast verloren

Obama Inauguration
Schwört darauf, dass die USA ihre Wirtschaft wieder in den Griff bekommen: Barack ObamaBild: AP

Lateinamerika ist also eigenständiger und unabhängiger von den Vereinigten Staaten - zum Glück, muss man sagen, denn die Finanzkrise hat den Norden mit voller Wucht erwischt. Kaum noch Arbeiter, leere Fabriken, keine konkurrenzfähigen Produkte: 'Made in USA' wird zunehmend zur Mangelware. Und auch Barack Obama hat erkannt, dass sich daran in näherer Zukunft auch nichts ändern wird.

Redaktion: Oliver Pieper