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Nur verhaltenes Wachstum beim globalen Handel

12. April 2012

Das Wachstum des Welthandels wird sich 2012 voraussichtlich zum zweiten Mal in Folge deutlich verlangsamen. Ein Grund dafür ist die Euro-Schuldenkrise.

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ContainerhafenBild: AP

Für 2012 werde mit einem Plus von nur noch 3,7 Prozent gerechnet - nach einem Zuwachs von fünf Prozent im vergangenen Jahr und von 13,8 Prozent im Jahr 2010. Das teilte die Welthandelsorganisation in Genf mit. Das Wachstum des Welthandels bleibe damit 2012 erneut unter dem Durchschnittswert der letzten 20 Jahre von 5,4 Prozent. Neben der Eurokrise gehörten eine Reihe von "Rückschlägen" auch in anderen Bereichen der Weltwirtschaft im Jahr 2011 zu den Ursachen der erneuten Handelsverlangsamung.

"Abwärtsrisiko bleibt hoch"

"Mehr als drei Jahre sind seit dem Handelskollaps von 2008/2009 vergangen, aber die Weltwirtschaft und der Welthandel bleiben sehr anfällig", sagte WTO-Direktor Pascal Lamy." Die erwartete weitere Verlangsamung im Jahr 2012 zeigt, dass das Abwärtsrisiko hoch bleibt." Lamy beklagte, dass viele Länder auf weltweite Wirtschaftsprobleme mit protektionistischen Maßnahmen reagieren, die dem Welthandel zusätzlich schaden würden. Solcherart "wirtschaftlicher Nationalismus" würde "schrittweise die Vorteile eines offenen Handels untergraben". Diesem Trend müssten die WTO-Mitgliedstaaten entgegenwirken.

Auch Naturkatastrophen bremsen Exporte

Zu den Ursachen der Probleme im Welthandel zählt die WTO auch die Folgen von Naturkatastrophen - darunter das Erdbeben und der Tsunami in Japan. Auch die Unterbrechung der Ölproduktion durch den bewaffneten Aufstand in Libyen habe den Handel geschwächt und zu einem Rückgang der Exporte afrikanischer Länder um acht Prozent geführt. Ebenso hätten die Aufstände in Tunesien und Ägypten negative Folgen für die Handelsbeziehungen mit sich gebracht.

Die WTO weist zugleich auf Unwägbarkeiten bei der Prognose hin: So seien die weiteren Auswirkungen der Schuldenprobleme der USA und der Eurozone, die politischen Unruhen im ölreichen Mittleren Osten und die ökonomischen Folgen des Erdbebens in Japan schwer einzukalkulieren.

pb/hb (dpa / afp)