Weißrussland: Augenzeugen kritisieren brutales Vorgehen der Polizei gegen Demonstranten
23. Juli 2004Bonn, 22.7.2004, DEUTSCHE WELLE
Die weißrussischen Behörden gehen weiterhin gegen regierungskritische Gruppen vor. Am Mittwochabend hatten bei einer genehmigten Protestaktion gegen die Politik von Staatspräsident Alexander Lukaschenko Polizeikräfte in Minsk 50 Teilnehmer verhaftet und teilweise "brutal zusammengeschlagen". Das sagte Irina Krasowskaja von der Initiative "Freies Weißrussland" in einem Gespräch mit dem Russischen Programm von DW-RADIO. Die Hälfte der Verhafteten seien wenige Stunden später zu Geld- bzw. Haftstrafen verurteilt worden, so die Sprecherin.
Auch der weißrussische Parlamentsabgeordnete Sergej Skrebez von der Oppositionspartei "Republik" sagte der Deutschen Welle, er habe beobachtet, wie die Polizei zufällig anwesende Passanten festgenommen habe. Sie seien verprügelt und in Polizeifahrzeuge gedrängt worden.
Die Demonstration richtete sich gegen Bestrebungen Lukaschenkos, für weitere fünf Jahre an der Macht zu bleiben. Die weißrussische Verfassung sieht maximal zwei Amtsperioden vor.
22. Juli 2004
146/04
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