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Weiter Streit um Rabin-Denkmal im rumänischen Kronstadt

16. Januar 2004
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Bukarest, 16.1.2004, 500 – 525 GMT, RADIO RUMÄNIEN, rumän.

Auf Initiative der Großrumänien-Stiftung wurde gestern (15.1.) in Kronstadt (rumänisch Brasov) die Büste des ehemaligen israelischen Premiers Yitzhak Rabin enthüllt. Rabin war 1995 von einem jüdischen Fundamentalisten ermordet worden. An der Enthüllung nahm auch der Vorsitzende der Großrumänien-Partei, Corneliu Vadim Tudor, teil. Der Politiker wies dabei den gegen ihn vorgebrachten Antisemitismus-Vorwurf zurück. Vadim Tudor sagte, er habe das jüdische Volk niemals kritisiert oder verfolgt.

Der Vorsitzende des Weltkulturverbands der aus Rumänien stammenden Juden, Shlomo Leibovici Lais, sagte unserem Sender, die Initiative des Vorsitzenden der Großrumänien-Partei sei nichts weiter als ein Täuschungsmanöver, das seine antisemitischen Aktionen und Äußerungen nicht wieder gut machen kann. Shlomo Leibovici Lais sagte, dass auch die Kinder von Yitzhak Rabin dem Vorsitzenden der Großrumänien-Partei vorwerfen, dass er das Andenken ihres Vater, mit dem er überhaupt nichts zu tun hatte, zu seinem eigenen politischen Vorteil nutzt.

Die örtlichen Behörden in Kronstadt sowie Vertreter des rumänischen Kulturministeriums betonen, dass für die Aufstellung der Büste von Yitzhak Rabin keine Genehmigung beantragt worden war, wie das eigentlich normal gewesen wäre. (me)