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Weißes Haus spielt Bedeutung von Wikileaks herunter

27. Juli 2010

Beschwichtigung in Washington nach Veröffentlichung von geheimen Afghanistan-Dokumenten +++ Die kubanische Revolution hat ihre besten Jahre längst hinter sich

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Screenshot der Intenetseite http://wardiary.wikileaks.org/, auf der tausende geheime Dokumente des US-Militärs über den Afghanistan-Krieg veröffentlicht worden sind (Foto: AP)
Wikileaks hat tausende geheime Afghanistan-Dokumente des US-Militär im Internet veröffentlichtBild: google

Nach der Veröffentlichung Zehntausender Geheimakten zum Militäreinsatz in Afghanistan machen sich auch deutsche Politiker Sorgen wegen möglicher Auswirkungen auf die Sicherheit der Truppen vor Ort. Am Wochenende hatte die Internetplattform Wikileaks Protokolle des US-Militärs zum Krieg am Hindukusch veröffentlicht - und damit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Gleichzeitig war das Weiße Haus aber auch sichtbar darum bemüht, den Informationsgehalt der Dokumente herunterzuspielen.

Obamas Waterloo

Über eine mögliche Gefährdung ausländischer Soldaten in Afghanistan durch die Veröffentlichung der Geheimakten lässt sich zum derzeitigen Zeitpunkt noch kein abschließendes Urteil fällen. Dass der Coup, den Wikileaks damit gelandet hat, aber für Präsident Obama zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt kommt, ist eindeutig.

Kubas Revolution in der Krise

In dieser Woche feiern die Kubaner offiziell den Beginn der Revolution - im Mittelpunkt steht dabei die Erinnerung an den Sturm auf die Moncada-Kaserne am 26. Juli 1953, mit dem die Batista-Diktatur gestürzt werden sollte. Der Aufstand endete jedoch in einer blutigen Niederlage: über zwei Drittel der einhundert Rebellen um Fidel Castro wurde bei dem Aufstand gefangen genommen, gefoltert und getötet. Die sozialistische Revolution triumphierte dann über fünf Jahre später, mit dem Einzug der Aufständischen in Havanna am 1. Januar 1959. Inzwischen ist aber nicht nur der der Máximo Líder Fidel Castro in die Jahre gekommen, sondern auch die Revolution - beide haben ihre besten Jahre deutlich hinter sich. Im Interview mit DW-WORLD.de bedauert der Kuba-Kenner und Castro-Biograph Volker Skierka, dass die kubanische Revolution dabei ist, sich selbst zu zerstören, "weil sie Angst vor ihrem eigenen Erfolg hat. Kuba verfügt über erstklassig ausgebildete Menschen, aber das Land traut sich nicht, ihnen Zugang zu modernen Kommunikationsmitteln wie Computer und Internet zu gewähren, aus Angst vor eigenständig denkenden Bürgern." Hören Sie das vollständige Interview mit Volker Skierka im Podcast Fokus Amerika.

Redaktion/Moderation: Mirjam Gehrke