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Was aus Frankfurts Träumen wurde

29. Juni 2021

Das deutsche Finanzzentrum wollte vom Brexit profitieren +++ Haft für Jacob Zuma +++ Millionen-Vergleich bei E-Zigaretten +++ Pharma-Großhändler vor Gericht

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Seit Januar waren Arbeitgeber in Deutschland verpflichtet, ihren Angestellten die Möglichkeit anzubieten, von zu Hause zu arbeiten. Diese Regelung galt für Bürotätigkeiten und sie war befristet auf den 30. Juni. Weil sich die Infektionslage inzwischen gebessert hat, wird die Homeoffice-Pflicht nicht verlängert. Aber die Debatte, wie viel Arbeitnehmer von zu Hause arbeiten dürfen oder müssen, die wird uns noch eine ganze Weile begleiten.

 

Frankfurts Träume

Auch in Banken und Versicherungen kann man viel von zu Hause arbeiten - oder von jedem beliebigen Platz auf der Welt. Und trotzdem wird seit dem Brexit-Referendum viel darüber spekuliert, wie viele Banker von London an andere Standorte in der EU wechseln müssen. Würde das deutsche Finanzzentrum Frankfurt am Main davon profitieren können? Oder doch eher Paris, wo die französische Finanzindustrie ihren Sitz hat? Darüber hat Konrad Busen mit Jan Schildbach von DB-Research gesprochen, der Forschungsabteilung der Deutschen Bank.

 

Haft für Jacob Zuma

An der Schnittstelle von Politik und Wirtschaft gedeiht oft eine giftige Pflanze, die gewaltige Schäden verursachen kann. Die Rede ist von der Korruption. Hat die sich einmal etabliert, ist sie nur sehr schwer wieder auszulöschen. Umso bemerkenswerter ist das, was heute in Südafrika passiert ist. Die Amtszeit des früheren Präsidenten Jacob Zuma, die 2018 endete, war von vielen Korruptionsaffären überschattet. Eine Untersuchungskommission ist beauftragt, die Vorwürfe zu untersuchen und hat deshalb auch Zuma vorgeladen. Der aber weigerte sich mehrfach, vor der Kommission auszusagen. Nun hat ihn das höchste Gericht wegen Missachtung der Justiz zu einer Haftstrafe verurteilt.

 

Millionen-Vergleich bei E-Zigaretten

Das US-Unternehmen Juul stellt E-Zigaretten her, also jene Geräte, die mächtig Dampf machen, ohne Tabak zu verbrennen. Dank erfolgreicher Werbekampagnen auf Social Media waren die E-Zigaretten von Juul vor allem bei US-Teenagern beliebt und hatten zwischenzeitlich einen Marktanteil von 75 Prozent. Dann erschienen Studien, laut denen das Dampfen wohl doch gefährlicher ist als angenommen, gerade für junge Menschen - und mit diesen Erkenntnissen stieg die Gefahr von Schadenersatzklagen, die in den USA bekanntermaßen sehr teuer werden können. Nun kam es zu einem ersten Vergleich, weitere könnten folgen.

 

Pharma-Großhändler vor Gericht

Die USA werden noch immer von der Opioid-Krise erschüttert. Seit Ende der der 1990er Jahre ist die Zahl der Drogensüchtigen stark angewachsen, längst ist das Problem in der Mittelschicht angekommen. Fast eine halbe Millionen Menschen sind in den USA seitdem an Opioiden gestorben. Der größte Teil von ihnen wurde abhängig durch legale Schmerzmittel, die ihnen Ärzte verschrieben hatten. Purdue Pharma und andere Hersteller dieser Medikamente wurden bereits zu Millionenstrafen verurteilt, und noch immer laufen zahlreiche Sammelklagen. Neu ist das Verfahren, das Ende Mai in der Stadt Huntington im Bundesstaat West Virginia begonnen hat. Hier stehen nicht Pharmakonzerne vor Gericht, sondern Großhändler, die die Medikamente vertrieben haben. Die Stadt, die von der Opioid-Krise besonders stark betroffen ist, fordert zwei Milliarden Dollar Schadenersatz.

 

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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Christoph Groove

Andreas Becker
Andreas Becker Wirtschaftsredakteur mit Blick auf Welthandel, Geldpolitik, Globalisierung und Verteilungsfragen.