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Waldbrand-Inferno

25. August 2007

Die Waldbrände in Griechenland toben weiter. Bislang haben sie mindestens 50 Menschenleben gefordert. In Italien brennen ebenfalls tausende Hektar Wald. Auch dort gab es mehrere Todesopfer.

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An mehr als 170 Stellen in Griechenland wüten WaldbrändeBild: AP

Die griechischen Behörden befürchten, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könnte, da hunderte Menschen in der Nacht zum Samstag in den Dörfern des Hinterlandes der Halbinsel Peloponnes von den Flammen eingekreist wurden und dort ausharren mussten. Der griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis sprach nach einer Inspektion der betroffenen Regionen von einer "nationalen Tragödie". Die Regierung rief den Notstand aus und ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Die EU-Kommission teilte in Brüssel mit, dass die Koordination der Hilfsmaßnahmen "auf Hochtouren" laufe.

Waldbrände Griechenland
Auf der Insel Euböa mussten viele Menschen evakuiert werdenBild: AP

Mit dem ersten Tageslicht konnten mehrere Löschflugzeuge und Hubschrauber im Raum der am schwersten getroffenen Region der Kleinstadt Zacháro auf der Westseite der Halbinsel Peloponnes eingesetzt werden. Auch in anderen Regionen des Landes tobten am Samstag Waldbrände - auch am Rande der Hauptstadt. Der Flughafen von Athen wurde geschlossen. Nach Angaben der Feuerwehr brannte es an mehr als 170 Stellen in fast allen südlichen Landesteilen. Mehrere hundert Menschen wurden am frühen Samstagmorgen mit kleinen Fähren aus der Hafenstadt Nea Stýra auf der Insel Euböa zum Festland gebracht.

Mobiles Lazarett

Die Feuerwehr auf dem Peloponnes wurde auf Weisung von Ministerpräsident Kostas Karamanlis mit Kräften aus Nordgriechenland verstärkt. Zudem wurde ein mobiles Lazarett des Heeres in die am schwersten betroffene Region um die Stadt Zacháro entsandt. Hunderte Soldaten brachen in der Nacht in Richtung Zacháro auf, um den Not leidenden Menschen zu helfen, berichtete das staatliche Fernsehen NET.

Ministerpräsident Karamanlis erreichte nach mehreren Versuchen am späten Freitagabend das am schwersten betroffene Zacháro. Er versprach allen Feuergeschädigten staatliche finanzielle Hilfen. "Diese Stunden sind schwierig für uns alle. Es sind die Stunden der Verantwortung und des Kampfes. Hunderte Feuerwehrleute, Soldaten, freiwillige Helfer und einfache Bürger riskieren ihr Leben und kämpfen mit den Flammen. Wir sind hier. Wir stehen ihnen bei", sagte der Premier im Fernsehen.

Wegen der verheerenden Waldbrände ist der für diesen Samstag geplante Saisonstart der griechischen Fußball-Liga verschoben worden. Wie das Präsidium der Liga mitteilte, "sehen wir uns angesicht der nationalen Tragödie gezwungen, den Start der Meisterschaft abzusagen".

Auch in Italien brennt es weiterhin

Auch in Süditalien konnten die gewaltigen Waldbrände bis zum Wochenende nicht gelöscht werden. Feuerwehr und Armee waren allein am Donnerstag zu insgesamt 519 Einsätzen bei Waldbränden ausgerückt. 234 davon wurden auf Sizilien gezählt, wie italienische Medien berichteten. "Eine Krise solchen Ausmaßes hat es noch nie gegeben", sagte Michele Candotti, der Chef vom WWF Italia. Ebenfalls betroffen waren die Regionen Kampanien, Kalabrien und Apulien. Mehrere Autobahnen mussten vorübergehend gesperrt werden.

In diesem Sommer sind in Italien bisher rund 90.000 Hektar Wald in Flammen aufgegangen. Im Vergleich zu 2006 nahmen die Brände um 40 Prozent zu. Elf Menschen kamen bisher ums Leben. Die meisten Brände würden absichtlich gelegt, hieß es in den Medien. Politiker forderten deshalb strenge Strafen für die Brandstifter. (wga)