1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Waldbrände "Ausdruck eines gesellschaftlichen Wandels"

3. Januar 2002

Das Freiburger Global Fire Monitoring Center (GFMC) des Max-Planck-Instituts für Chemie, veröffentlichte am Donnerstag (3.1.) eine Lageeinschätzung der Wald- und Buschbrände ("Christmas Fires") in Australien.

https://p.dw.com/p/1fes

Danach sind in Australien die Wald- und Buschländer weitgehend an Feuer angepasst. Zwischen 1998 und 2000 brannten insgesamt 345,000 Feuer auf einer jährlichen durchschnittlichen Brandfläche von mehr als einer halben Million Quadratkilometer.

Das GFMC wies darauf hin, dass die australischen Städte, vor allem Sydney, sich in den letzten Jahren mehr und mehr in die umgebende Naturlandschaft ausgeweitet haben. Siedlungen werden vorzugsweise in Baum- und Buschland errichtet. Vorschriften oder Empfehlungen der Absicherung der Häuser und Gärten oder feuerangepasste Bauweise - es dominieren weiterhin Holzbauten - werden nur unzureichend umgesetzt. Die Gefährdung der Siedlungen durch Buschbrände wird durch die Unachtsamkeit beim Umgang mit Feuer und durch Brandstiftung erhöht.

Steigende Vulnerabilität

Die Weihnachtsfeuer von 2001/2002 zeigen, dass die Kombination aller genannten Umstände zu einer hohen Gefährdung von Siedlungen, Wirtschaftsgütern und Menschenleben führen. Die derzeitige Lage zeigt deutlich auf, dass die Vulnerabilität bzw. Anfälligkeit gegenüber extremen Naturereignissen zunehmend steigt. Diese haben in den letzten fünf Jahre in allen Vegetationszonen der Erde vergleichbar große Dimensionen erreicht - die Feuer- und Rauchepisoden in Südostasien und im tropische Amerika 1997-98, im fernen Osten Sibiriens 1998, im Westen der USA im Jahr 2000 sind Beispiele hierfür.

Die Vorsitzende des Deutschen Komitees für Katastrophenvorsorge (DKKV), Irmgard Schwaetzer, weist darauf hin, dass das Auswärtige Amt in Zusammenarbeit mit dem DKKV das in Freiburg angesiedelte Global Fire Monitoring Center unterstützt hat, für die Internationale Strategie für Katastrophenreduzierung ("International Strategy for Disaster Reduction") der Vereinten Nationen ein weltweit operierendes System der Frühwarnung, Überwachung und Dokumentation von Feuer aufzubauen. Das GFMC erstellt regelmäßige Lageanalysen für Australien und weltweit und steht auch für die Vermittlung internationaler Hilfeleistung zur Verfügung.