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Währungskrieg gebannt? Nach dem G20-Treffen (18.02.2013)

Böhme, Henrik19. Februar 2013

Währungskrieg gebannt? Nach dem Treffen der G20-Finanzminister +++ Abfindung unangemessen? 60 Millionen Euro für den Ex-Novartis-Chef +++ Energiewende unbezahlbar? Deutsche Industrie fürchtet Nachteile.

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Russland hat in diesem Jahr den Vorsitz der G20, jener Gruppe der 20 führenden Wirtschaftsmächte der Welt. Die G20 sehen sich selbst als Krisenfeuerwehr in Folge der Weltfinanzkrise nach dem Zusammenbruch der Lehman-Bank.

Doch von der einstigen Dynamik und dem Zusammenhalt in Sorge um den labilen Zustand der Weltwirtschaft ist heute nicht mehr viel zu spüren. Beschlüsse, wie der von Toronto 2010 über die Halbierung der Staatsschulden, werden wenn überhaupt, nur halbherzig umgesetzt. In Sachen Bankenregulierung hinkt man weit hinter dem Zeitplan und den einst ehrgeizigen Zielen hinterher. Auch die Bekämpfung des Systems der sogenannten Schattenbanken harrt einer Lösung. Und nun kam kurz vor dem Treffen der G20-Finanzminister am zurückliegenden Wochenende in Moskau auch noch ein drohender Währungskrieg dazu: Begonnen hatte ihn Japan - ein G20-Mitglied - durch die massive Ausweitung der eigenen Geldmenge und damit einer Abwertung des Yen zur Stärkung der einheimischen Exportwirtschaft. Mehr als die Beschwichtigung, wonach allein der Markt die Höhe von Wechselkursen bestimmen sollte, brachten die Minister nicht zu Stande. Reaktionen von Finanzmarkt-Experten.

In der Schweiz hat eine Millionen-Abfindung für den Chef des Pharmakonzerns Novartis für Empörung gesorgt. Der 59-jährige Daniel Vasella soll 72 Millionen Franken - das sind umgerechnet 58,5 Millionen Euro - dafür bekommen, dass er sechs Jahre lang nicht für die Konkurrenz tätig wird, sondern Novartis berät.Vasellas will am kommenden Freitag abtreten. Die Ankündigung kommt nur zwei Woche vor der Volksabstimmung über Managerlöhne in der Schweiz.

Kaum eine Sprache kann so schöne Wortungetüme hervorbringen wie die Deutsche. Das neuste heißt "Strompreisbremse" und wurde von Umweltminister Peter Altmaier geprägt, der etwas gegen steigende Stromkosten vor allem für Privatkunden unternehmen möchte. Deutschland baut seine Energieversorgung gerade ökologisch um - das kostet viel Geld. Geld - das von privaten Verbrauchern bezahlt wird, auch von Industriebetrieben - aber nicht von denen, die am meisten Strom verbrauchen, wie etwa der chemischen Industrie. Wenn sie auch etwas beitragen, könnte das den Kostenanstieg für alle Anderen bremsen, schlägt der Umweltminister vor. Genau davor warnt eine neue Studie, die heute in Berlin vorgestellt wurde.

Redakteur im Studio: Henrik Böhme