Vor 60 Jahren: Die ersten Affen im All
Am 28. Mai 1959 ging es für die beiden Affen Miss Baker und Able ins All. 15 Minuten dauerte der Ausflug in der Rakete. Damals ein Meilenstein, heute ein Tabu. Doch da waren noch mehr tierische Weltraum-Entsandte.
Tiere auf Weltraum-Mission
Der erste Affe im Weltraum, Gordo, überlebte seinen Flug 1958 leider nicht. Miss Baker und Able (siehe Foto) hatten da mehr Glück. Das Totenkopfäffchen und der Rhesusaffe meisterten im Mai 1959 ihren 15-minütigen Ausflug ins All, neun Minuten davon in der Schwerelosigkeit.
Ein langes Astronauten-Leben
Damit waren Able und Miss Baker die ersten Affen, die lebend wieder aus einer Umlaufbahn zurückkehrten. 500 Kilometer über der Erde sollten sie die Schwerelosigkeit testen. Able starb kurz nach der Landung bei einer Operation. Miss Baker (Foto) aber hatte noch ein langes Leben vor sich – sie starb erst 1984 im betagten Alter von 27 Jahren.
In der Kapsel
Anders als die Äffchen Miss Baker und Able sollte der kleine Rhesusaffe Sam (Foto) nicht die Schwerelosigkeit testen. Bei seinem Flug mit der amerikanischen Mercury-Kapsel ging es um die Funktionalität des Rettungssystems. Sam überlebte den Flug. Ebenso seine weibliche Nachfolgerin, das Rhesusäffchen Miss Sam.
Der erste Schimpanse
Nach Rhesusaffe und Totenkopfäffchen war Ham 1961 der erste Schimpanse im All. Sechs Minuten lang erlebte Ham die Schwerelosigkeit. Seine Mission war bahnbrechend: Im selben Jahr startete die NASA mit Alan Shepard an Bord die bemannte Raumfahrt. Ham lieferte mit seinem eigens für ihn angefertigten Raumanzug wichtige Erkenntnisse darüber, wie ein Organismus die Schwerelosigkeit verträgt.
Hunde noch vor Affen
Doch genug der Affen: Die Russen waren sogar noch etwas früher dran mit ihren tierischen Weltraum-Entsandten. Sie bevorzugten dabei allerdings Hunde. Im Rahmen der sowjetischen Mission Sputnik 2 wurde 1957 die Hündin Laika ins All geschossen. Sie war damit der erste Vierbeiner im Weltraum. Sie starb allerdings wenige Stunden nach dem Start ihrer Rakete.
Nicht verzagen...
Trotz Laikas Tod setzte die Sowjetunion indes weiter auf Hunde – aber unter besseren Bedingungen. So gelang es 1960, die Hunde Strelka und Belka ins All zu schicken und lebend wieder zurückzuholen. Strelka ist damit die erste überlebende Hündin im All – das machte sie nicht nur in ihrer Heimat bekannt. 1961 bekam die Tochter des damaligen US-Präsidenten Kennedy einen ihrer Welpen geschenkt.
Die Allerersten: Fruchtfliegen
Aber - mit Verlaub - auch Hunde waren nicht die ersten Lebewesen. Denn schon zehn Jahre zuvor, 1947, waren Fruchtfliegen an Bord einer Rakete. Die zähen Insekten überlebten. Natürlich.
Tierwohl vor Forschergeist
Die Zeiten von Hunden und Affen im Weltall sind glücklicherweise vorbei. Aber ganz auf Tiere wollen NASA und Co. nicht verzichten. Heute sind die Tierchen jedoch wesentlich kleiner und robuster. 2007 schickte die europäische Weltraumorganisation ESA eine Gruppe Bärtierchen zwölf Tage lang ins All. Die winzigen Tiere wurden einem Vakuum und kosmischer Strahlung ausgesetzt – fast alle überlebten.