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Vizepremier: Völkermord-Anklage gegen Milosevic bedroht Existenz der Republika Srpska

27. November 2001

Sinisa Djordjevic: Vorwurf muss wiederlegt werden

https://p.dw.com/p/1PvL

Belgrad, 25.11.2001, B92, engl

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Die Anklage wegen Völkermord, die in dieser Woche gegen Slobodan Milosevic erhoben wurde, stellt die weitere Existenz der Republika Srpska in Frage. Das erklärte heute (25.11) der stellvertretende Premierminister der Entität der bosnischen Serben, Sinisa Djrodjevic. Djordjevic warnte, die neue Anklage des Haager Tribunals gegen den früheren jugoslawischen Präsidenten könne schwerwiegende Folgen für die Republika Srpska haben, und die Regierung müsse alles mögliche unternehmen, um die Geschichten von Völkermord zu zerstreuen. "Ob Milosevic sich selbst verteidigt oder nicht, die Regierung der Republika Srpska muss diese Anschuldigung in seinem Namen und im Interesse der Republik Serbien widerlegen", so Djrodjevic. Eine Verteidigung gegen die Anklage sei wichtig, fügte er hinzu, da die Muslime und Kroaten immer noch darauf beharrten, dass die Republika Srpska aus Völkermord und ethnischer Säuberung heraus geboren und deshalb politisch illegitim sei. Er forderte die Regierungen Serbiens und der Republika Srpska auf, bei der Einschätzung der Lage zusammenzuarbeiten und wies warnend darauf hin, dass Bosnien-Herzegowina bereits über das Haager Tribunal eine Entschädigung von Jugoslawien anstrebe, da dieses den Krieg von 1992 bis 1995 begonnen habe. (MK)