Viereinhalb Jahre Haft für Dani Alves wegen Vergewaltigung
22. Februar 2024Fußball-Profi Dani Alves ist in Spanien wegen Vergewaltigung zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt worden. Das Urteil fiel vor dem Landgericht von Barcelona in Anwesenheit des Angeklagten. Zudem müsse der Brasilianer dem Opfer 150.000 Euro zahlen.
"Das Urteil geht davon aus, dass bewiesen ist, dass das Opfer nicht eingewilligt hat, und dass es neben der Aussage der Klägerin Beweise gibt, um die Vergewaltigung als erwiesen anzusehen", verkündete das Gericht in einer Erklärung. Die Staatsanwaltschaft hatte eine neunjährige Haftstrafe gefordert. Alves hat die Möglichkeit, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Der 40-Jährige ehemalige brasilianische Nationalspieler saß bereits vor dem Urteil seit fast einem Jahr in Untersuchungshaft, nachdem eine junge Frau ihn beschuldigt hatte, sie in der Nacht zum 31. Dezember 2022 in einer Toilette eines Nachtclubs der katalanischen Metropole Barcelona zum Sex gezwungen zu haben. Alves hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Zum Abschluss des dritten und letzten Verhandlungstages sagte er im Landgericht Barcelonas, die Frau habe ihm "nicht gesagt, dass sie nicht wollte".
Widersprüchliche Aussagen
Die Frau, die Alves beschuldigt, war zum Auftakt des Prozesses zum Schutz ihrer Identität unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen worden. Bei dem dreitägigen Strafverfahren wurden mehr als zwei Dutzend Zeugen und Sachverständige angehört.
Im Zuge des Verfahrens machte Alves widersprüchliche Aussagen. Zunächst hatte er in einem Fernsehinterview vor seiner Festnahme beteuert, er kenne die Frau, die ihn beschuldige, überhaupt nicht. Nach seiner Festnahme gab er gegenüber den Ermittlern jedoch an, er habe einvernehmlichen Sex mit ihr gehabt.
Dani Alves spielte während seiner Karriere unter anderem bei den Top-Klubs FC Barcelona , Juventus Turin und Paris Saint-Germain. Er ist mit 42 gewonnenen Titeln hinter Lionel Messi der zweiterfolgreichste Profi der Fußball-Geschichte. Allein mit Barcelona gewann er dreimal die Champions League. Zuletzt stand er beim mexikanischen Klub Pumas unter Vertrag, der jedoch nach seiner Verhaftung den Vertrag umgehend auflöste.
mb/asz (Reuters/dpa)