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KonfliktePhilippinen

Vier Tote bei Anschlag auf den Philippinen

3. Dezember 2023

Die Bombe detonierte in der Sporthalle einer Universität, als dort ein katholischer Gottesdienst stattfand. Präsident Ferdinand Marcos Jr. sprach von einer abscheulichen Tat. Dazu bekannte sich die Terrorgruppe IS.

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Philippinen | Explosion während eines Gottesdienstes im der Sporthalle des MSU
Militär sichert nach dem Anschlag in der Universität von Marawi das GebäudeBild: Provincial Government of Lanao Del Sur

Die von dem Anschlag betroffene Universität liegt in der Stadt Marawi auf der Insel Mindanaho. Die Stadt war 2017 vorübergehend unter die Kontrolle der Organisation Maute geraten, die mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verbündet war. Maute wollte in der Region einen eigenen Staat errichten. Kürzlich war ein Maute-Anführer bei einer Razzia getötet worden. Das Militär der Philippinen vermutet, dass der Bombenanschlag ein Racheakt war. Bei dem Anschlag gab es neben den vier Todesopfer auch rund 50 Verletzte. Der IS bekannte sich später auf Telegram zu dem Angriff.

"Feinde unserer Gesellschaft"

Präsident Ferdinand Marcos Jr. verurteilte die Tat auf das Schärfste. "Extremisten, die Gewalt auf Unschuldige ausüben, werden immer als Feinde unserer Gesellschaft betrachtet", sagte er. Verteidigungsminister Gilberto Teodoro erklärte vor der Presse, die Bemühungen, die Täter zur Strecke zu bringen, würden mit Nachdruck fortgesetzt.

Marawis Bürgermeister Majul Gandamra rief Christen und Muslime zur Einigkeit auf. "Unsere Stadt war lange ein Leuchtturm der friedlichen Koexistenz und Harmonie und wir werden es nicht zulassen, dass solche Gewalttaten einen Schatten auf unser gemeinsames Bekenntnis zu Frieden und Einheit werfen", erklärte er.     

Philippinischer Staatspräsident Ferdinand Marcos Jr
Der philippinische Staatspräsident Ferdinand Marcos Jr., hier bei einem Auftritt in den USA im November 2023Bild: Frederic J. Brown/AFP

Marawi ist die Hauptstadt der süd-philippinischen Provinz Lanao del Sur auf der Insel Mindanao. Es ist die größte muslimisch geprägte Stadt der überwiegend christlichen Philippinen. 2017 hatten radikalislamische Aufständische die Stadt besetzt. Die Befreiung durch die philippinische Armee dauerte fünf Monate, mehr als 1000 Menschen wurden dabei getötet.

Nach dem jüngsten Anschlag wurden die Sicherheitsvorkehrungen im Süden der Philippinen sowie im Großraum der Hauptstadt Manila verschärft. Am Freitag hatte das philippinische Militär eigenen Berichten zufolge im Süden des Landes bei einem Einsatz elf Extremisten getötet, darunter auch philippinische IS-Anhänger. Am Sonntag gab es dann den Einsatz in Lanao del Sur, bei dem ein Maute-Anführer getötet wurde. "Es ist möglich, dass das was heute morgen passiert ist, ein Vergeltungsangriff war", sagte Militärchef Romeo Brawner vor der Presse. 

haz/se/kle/qu (rtr, afp, dpa, ap)