Viele Tote nach Monsun-Unwettern in Indien
10. August 2019Bei heftigen Monsununwettern im Süden und Westen Indiens sind fast 100 Menschen ums Leben gekommen. Sie wurden von den Regenfluten in den Tod gerissen, von Erdrutschen verschüttet oder von einstürzenden Häusern erschlagen, wie Behörden mitteilten.
Mindestens 48 Tote wurden aus dem südlichen Bundesstaat Kerala gemeldet und 24 aus dem Nachbarstaat Karnataka. Auch der westliche Staat Maharashtra wurde mit mindestens 27 Toten schwer von den Unwettern getroffen. Hunderttausende mussten ihre Häuser verlassen und in Notcamps fliehen.
Überschwemmungen gab es auch in den Staaten Madhya Pradesh, Tamil Nadu, Goa und Andhra Pradesh. Auch der internationale Flughafen Kochi im Bundesstaat Kerala ist überflutet und soll bis Sonntagnachmittag, Ortszeit, geschlossen bleiben, hieß es auf der Internetseite des Airports.
Es wird befürchtet, dass sich der Monsunregen in den nächsten Tagen noch einmal verschlimmert. In Indien wurde die Armee in Alarmbereitschaft versetzt und angewiesen, per Flugzeug Essen in abgeschnittene Dörfer in Kerala zu bringen.
Die ganze Region betroffen
Auch Myanmar wurde von heftigen Monsun-Unwettern getroffen. Mindestens 34 Menschen starben bei einem Erdrutsch im Osten des Landes. Die Zahl der Verletzten liegt noch deutlich höher. Rettungskräfte suchen weiter nach Vermissten, offiziellen Angaben zufolge könnten noch bis zu 80 Menschen verschollen sein.
Einsatzkräfte mussten die wichtigste Schnellstraße zwischen Myanmars Hauptstadt Rangun und der größten Stadt der Region Mon, Mawlamyine, von einer knapp zwei Meter hohen Schlammschicht befreien.
Nach Angaben des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten mussten in Myanmar in den vergangenen Wochen mindestens 89.000 Menschen vor Überflutungen fliehen. Auch in Vietnam kam es zu schweren Überschwemmungen, bei denen mehrere Menschen starben. Der Monsun dauert in Südasien gewöhnlich bis September. Für die Landwirtschaft sind die Niederschläge zwar lebenswichtig - sie richten aber immer wieder auch große Schäden an. Jedes Jahr kommen dabei Hunderte Menschen ums Leben.
lh/jj (dpa, afp, ap)