Viele Tote bei Massenpanik auf Bahnhof in Indien
16. Februar 2025Mindestens 18 Todesopfer, darunter 14 Frauen, und viele Verletzte - so lautet eine erste Bilanz der Massenpanik auf dem Bahnhof der indischen Hauptstadt. Unter den Opfern seien auch Kinder, hieß es weiter. Nach Berichten lokaler Medien drängten sich auf den Bahnsteigen in Neu Delhi tausende Pilger, die zum Hindu-Fest Maha Kumbh Mela im Norden Indiens wollten.
Unglück ereignete sich beim Gleiswechsel
Augenzeugen schilderten, der Bahnsteig für einen Sonderzug nach Prayagraj, dem diesjährigen Austragungsort der Kumbh Mela, sei plötzlich verlegt worden. Beim Wechsel zum anderen Gleis seien einige Pilger in dem extrem dichten Gedränge gestürzt. Die Menschenmenge stolperte über sie. Menschen fielen auf eine Treppe. "Die Menge geriet außer Kontrolle, und niemand konnte sie bändigen", berichtete der Ladenbesitzer Nikhil Kumar, der das Unglück beobachtet hatte.
Indiens Premierminister Narendra Modi sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus. "Ich bete für die schnelle Genesung der Verletzten", schrieb er zudem im Onlinedienst X.
Krankenhäuser in Alarmbereitschaft
Der Gouverneur der Hauptstadtregion, Vinai Kumar Saxena, teilte mit, Rettungskräfte und Krankenhäuser seien in Alarmbereitschaft versetzt worden. Laut Eisenbahnminister Ashwini Vaishnaw wurden in Neu Delhi zusätzliche Sonderzüge für die Pilgerinnen und Pilger bereitgestellt. Die Ursachen der Massenpanik würden untersucht.
Bei der Kumbh Mela, dem größten religiösen Fest der Welt, war es bereits Ende Januar in Prayagraj zu einer Massenpanik gekommen, bei der mindestens 30 Menschen starben. Etwa 90 Menschen wurden auf dem Festivalgelände am Ufer des Flusses Ganges im Bundesstaat Uttar Pradesh verletzt.
Die Stadt in Nordindien liegt am Zusammenfluss des Ganges und des Yamuna. Der hinduistischen Mythologie zufolge kommt noch ein dritter, unsichtbarer Fluss hinzu, der Saraswati. Das jahrhundertealte Fest begann in diesem Jahr am 13. Januar und dauert bis zum 26. Februar. Offiziellen Angaben zufolge liegt die Besucherzahl bereits jetzt bei rund 500 Millionen Pilgerinnen und Pilgern.
Wegen des Risikos tödlicher Unfälle hat die Polizei in diesem Jahr unter anderem hunderte Kameras auf dem Festgelände sowie den Zufahrtswegen aufgestellt.
se/sti (afp, ap, rtr, dpa)