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Politik

Verwechslung bei Festnahme im Fall Khashoggi

8. Dezember 2021

Der in Frankreich im Mordfall des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi Festgenommene war keiner der Tatverdächtigen. Der Festgenommene kam wieder auf freien Fuß.

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 Jamal Khashoggi
Nach dem Tod von Jamal Khashoggi war es vor der saudischen Botschaft in Paris zu Protestkundgebungen gekommen (Archivbild)Bild: imago/IP3press/A. Morissard

Einen Tag nach der Festnahme eines Verdächtigen in Paris im Zusammenhang mit dem Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi hat sich herausgestellt, dass es sich um eine Verwechslung handelte. Der Festgenommene sei nicht derjenige, gegen den die Türkei einen internationalen Haftbefehl erwirkt habe, teilte die Staatsanwaltschaft in Paris mit.

Die französische Grenzpolizei hatte geglaubt, am Flughafen Roissy ein mutmaßliches Mitglied des Killerkommandos gefasst zu haben, das für die Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi verantwortlich gemacht wird. Der regierungskritische Journalist Khashoggi war Anfang Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden. Er hatte dort einen Termin zur Vorbereitung der Hochzeit mit seiner Verlobten, einer türkischen Staatsbürgerin. Nach offiziellen Angaben aus der Türkei und den USA wartete in der Vertretung ein 15-köpfiges Kommando, ermordete ihn und ließ seine Leiche verschwinden.

Saudi-Arabien | Besuch französischer Präsident Emmanuel Macron
Kronprinz Mohammed bin Salman (r.) bei einem Treffen mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macon kürzlichBild: Saudi Press Agency/dpa/picture alliance

Die Regierung in Riad räumte den Mord erst auf internationalen Druck hin ein. Nach einem Ende Februar 2021 veröffentlichten Bericht des US-Geheimdienstes hatte Kronprinz Mohammed bin Salman den Einsatz zur Gefangennahme oder Tötung Khashoggis genehmigt. Saudi-Arabien wies dies als falsch zurück. In einem Prozess in Saudi-Arabien wurden fünf Todesurteile verhängt, die später in Haftstrafen umgewandelt wurden.

Macron: Haben über Menschenrechte gesprochen

Trotz der Vorwürfe war Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in der vergangenen Woche mit dem saudischen Kronprinzen in Dschidda zusammengetroffen. "Wir konnten natürlich auch die Frage der Menschenrechte ansprechen", hatte Macron nach seinem Treffen mit Mohammed bin Salman gesagt. In den kommenden Wochen und Monaten werde sich zeigen, "ob wir in dieser Frage Fortschritte machen".

In Istanbul läuft seit weit über einem Jahr ein Prozess gegen 26 Angeklagte in dem Fall. Hauptbeschuldigte sind ein ehemaliger enger Berater des Kronprinzen und der ehemalige stellvertretende Geheimdienstchef des Landes. Ihnen wird vorgeworfen, andere Angeklagte zu Mord und Folter angestiftet zu haben. Alle Angeklagten sind saudische Staatsbürger. Das Gericht verhandelt in ihrer Abwesenheit.

uh/rb (dpa, afp, rtr)

Dieser Artikel wurde nach der Klarstellung durch die Pariser Staatsanwaltschaft bearbeitet und korrigiert.