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Politik

Verteidigungsminister Pistorius zu Besuch in Kosovo

5. Februar 2024

Bundesverteidigungsminister Pistorius hat der Regierung Kosovos die weitere Unterstützung Deutschlands zugesichert. Demnächst sollen weitere Bundeswehrsoldaten in das Land entsandt werden.

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Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius schreitet eine Reihe von Soldaten mit Gewehren ab
Verteidigungsminister Pistorius wurde in Pristina mit militärischen Ehren begrüßtBild: Soeren Stache/dpa/picture alliance

Deutschland liegt mit Plänen für die Entsendung zusätzlicher Soldaten in das Kosovo im Zeitplan. "Die Ausbildung ist in vollem Gang, sodass wir planmäßig einsatzfähig sein werden", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bei einem Treffen mit Präsidentin Vjosa Osmani in der Hauptstadt Prishtina.

Der SPD-Politiker rief Serben und Albaner nach den jüngsten Spannungen auf, den Fortschritt auf dem Weg in die Europäische Union in Verhandlungen zu suchen. "Das Gebot der Stunde ist Dialog und Deeskalation. Der Bundeskanzler hat sehr deutlich unterstrichen, dass die Zukunft des Westbalkan in der Europäischen Union liegt. Und das muss der Weg sein", sagte er. "Niemand kann und darf in dieser Situation ein Interesse haben an einer Verschärfung der Lage."

Weitere 150 Bundeswehrsoldaten ab April

Auch vor dem Hintergrund einer verschlechterten Sicherheitslage im Kosovo wird die Bundeswehr ihr Engagement in der KFOR verstärken. Die KFOR ist eine vor 25 Jahren nach Ende des Kosovokrieges aufgestellte multinationale Truppe unter Leitung der NATO. Dort und beim NATO-Beraterteam (Nalt) sind derzeit etwa 90 Männer und Frauen der Bundeswehr im Einsatz. Von April an soll eine Kompanie mit mehr als 150 zusätzlichen deutschen Soldaten im Kosovo eingesetzt werden. 

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius mit der kosovarischen Präsidentin Vjosa Omani
Pistorius mit der kosovarischen Präsidentin Vjosa OmaniBild: Soeren Stache/dpa/picture alliance

Osmani forderte einen verstärkten Schutz der Grenze zu Serbien, über die Waffenschmuggel in den Norden des Kosovo laufe. Es müsse auch ein klares Signal an die serbische Regierung geben, dass Gewaltakte nicht toleriert würden. Pistorius versicherte Osmani, die Stabilität der Region und gerade auch im Kosovo sei "von großer Bedeutung".

Lage auf dem Balkan wichtig für ganz Europa

Pistorius sagte: "Wer wüsste das nicht aus der Geschichte Europas der letzten 120 bis 150 Jahre. Die Stabilität, die Instabilität auf dem Balkan, je nachdem, hatte immer großen Einfluss auf Sicherheit und Stabilität in Europa insgesamt."

Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Belgrad erkennt die Unabhängigkeit jedoch nicht an und betrachtet das Kosovo weiterhin als seine Provinz. 

Im Kosovo leben etwa 120.000 Serben, beide Balkanländer streben einen EU-Beitritt an. Die EU verlangt von beiden Seiten, ein Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zu schließen.

gri/haz (dpa, afp)