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Verscharrt, entdeckt und heimgekehrt

18. November 2023

Die Suche nach gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkrieges ist noch immer nicht abgeschlossen. Mehr als 35.000 Anfragen erreichen jedes Jahr den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Oft sind es Zufallsfunde, die eine Recherche in Gang setzen.

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Dass Edla C. noch einmal ein Zeichen ihres Bruders erhalten würde, damit hätte sie nicht gerechnet. Er war 10 Jahre älter als sie, fiel 1945 und wurde für die kleine Schwester zur Sagengestalt. Jetzt - mit 86 Jahren - hält sie den Abdruck eines Siegels in der Hand, das er vermutlich bei sich trug, als er starb. Auf einmal wird das einzige Foto, das ihr blieb, lebendig, die wenigen gemeinsamen Momente in ihrem Leben fühlbar.

Das sind die Momente im Leben von Oliver Breithaupt und Kathrin Krabs, für die sich ihre Mühen lohnen. Oliver Breithaupt und Kathrin Krabs gehören zum Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. 35.000 Anfragen erreichen die Mitarbeiter des Volksbundes in Deutschland noch immer jährlich von Menschen, die Vermisstenschicksale in ihrer Familie aufklären wollen.

Oft beginnt alles mit einem kleinen, unbedeutend scheinenden Fundstück: einem Foto, einem Brief, einer Todesanzeige, einer Erkennungsmarke. Manchmal sind es Gebeine, die bis heute irgendwo in der Erde liegen und bei Bauarbeiten zufällig gefunden werden. Die Mitarbeiter des Volksbundes bergen sie behutsam und voller Achtung. Oliver Breithaupt und sein Team wissen nicht, wo die Funde sie hinführen werden. Oft dauerte es Jahre, bis es ihnen gelingt, den Toten ihre Identität zurückzugeben, bis ein Name auf einem Grabstein stehen kann und die Familie einen Ort der Erinnerung hat.

Oliver Breithaupts Team kümmert sich um die Toten der Kriege - egal, in welchem Krieg sie gefallen sind, egal, welchen Rang und Namen sie hatten, egal, welche Schuld sie trugen. Aus kleinsten Puzzleteilen versuchen sie, ihnen ein Gesicht zu geben und mit ihren Schicksalen zu mahnen: nie wieder Krieg.

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