Verletzte Polizisten bei Krawallen in Hamburg
12. September 2009Während des für Samstagabend (12.09.2009) geplanten Schanzenfestes in Hamburg rechnet die Polizei erneut mit Ausschreitungen und brennenden Barrikaden - wie es sie zum selben Anlass auch in den vergangenen Jahren gab. Insgesamt 2000 Beamte halten sich dafür in Bereitschaft.
Mit Steinen und Flaschen gegen Polizisten
Am Freitag wurden in der Stadt bei Krawallen nach einer Kundgebung der rechtsextremen NPD zwölf Polizisten und mehrere gewaltbereite Gegendemonstranten verletzt. Rund 50 Menschen wurden festgenommen.Bei einem Aufmarsch von knapp 90 NPD-Anhängern waren 2000 Polizisten eingesetzt, um die Kundgebungsteilnehmer vor etwa 600 gewaltbereiten Gegendemonstranten zu schützen. Die NPD-Gegner versuchten nach Polizeiangaben wiederholt, an die Versammlung der Rechtsextremen heranzukommen. Nachdem dies nicht gelungen sei, hätten die Gegendemonstranten Polizisten mit Steinen und Flaschen angegriffen, kleinere Brände gelegt und Barrikaden errichtet. Zudem wurden Müllcontainer und offenbar auch Autos angezündet. Die Beamten setzten daraufhin Schlagstöcke, Pfefferspray und Wasserwerfer ein.
Lage schnell unter Kontrolle
Ein mit zwei Beamten besetzter Streifenwagen wurde mit Steinen beworfen. Nachdem eine große Gehwegplatte durch die Heckscheibe des Fahrzeugs geschleudert worden war, gab einer der beiden Beamten einen Warnschuss ab, wodurch aber niemand verletzt wurde. Die Angreifer flüchteten daraufhin.
Laut einem Polizeisprecher gab es zwischenzeitlich "massive Angriffe". Die Einsatzkräfte hätten die Lage aber immer wieder schnell unter Kontrolle bekommen.
2700 friedliche Demonstranten
Neben den gewaltbereiten NPD-Gegnern gab es auch eine offizielle Gegendemonstration von Parteien Gewerkschaften und Organisationen. Die rund 2700 Teilnehmer zogen mit Transparenten und Fahnen vom Hauptbahnhof in die Innenstadt. Auf Plakaten war zu lesen "Kein Platz für Nazis" und "Keine NPS in die Parlamente".
Man wolle ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus in der NPD" setzen, sagte Mitorganisator Bela Rogalla vom "Hamburger Bündnis gegen Rechts". (gri/sam/dpa/afp)