Verhaftungswelle gegen Kubas "weiße Frauen"
29. April 2014"Wir haben keine endgültige Zahl", sagte die Sprecherin der Organisation, Berta Soler, am Montagabend (Ortszeit) dem kubakritischen Nachrichtenportal "Diario de Cuba", "aber wir wissen bis jetzt, dass 87 Frauen verhaftet wurden".
Nach Oppositionsangaben erfolgte die Verhaftungswelle in verschiedenen Städten des Landes, als die Frauen versuchten, an den Dankgottesdiensten für die Heiligsprechung teilzunehmen. Kubas Außenminister Bruno Rodriguez war zu den Feierlichkeiten in den Vatikan gereist und war dabei auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammengetroffen.
Die "Damen in Weiß" sind ein Zusammenschluss von Frauen, deren Männer und Söhne wegen ihres Eintretens für die Meinungs- und Pressefreiheit verhaftet wurden. Gegründet wurde die Bewegung als Reaktion auf den kubanischen "Schwarzen Frühling" im Jahr 2003, bei dem zahlreiche Regimekritiker festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Die rund 300 Frauen treten in der Öffentlichkeit meist in weißer Kleidung auf. Mit Schweigemärschen und Mahnwachen protestieren sie gegen die, wie sie sagen: "letzte Diktatur Lateinamerikas".
sd/gb (kna)