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Politik

Verdacht auf Impfbetrug in Bayern

23. Dezember 2021

Zwei Ärztinnen im Landkreis Passau sollen Impfpässe gefälscht und Patienten lediglich verdünnten Impfstoff gespritzt haben. Bei den Betroffenen wird deshalb jetzt der Antikörper-Status neu ermittelt.

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Coronavirus - Impfung beim Kinder- und Jugendarzt
In Niederbayern sollen zwei Ärztinnen den Corona-Impfstoff heimlich verdünnt haben (Symbolbild)Bild: Fabian Sommer/dpa/picture alliance

Der Verdacht wiegt schwer: Die zwei Ärztinnen sollen bei Impfgegnern die Impfpässe gefälscht, anderen Patienten verdünnten Impfstoff verabreicht und nicht getätigte Immunisierungen abgerechnet haben, wie ein Sprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) sagte. Zwei Praxen und mehrere Wohnungen seien durchsucht worden. Es gebe fünf Beschuldigte, darunter zwei Ärztinnen.

Unberechtigt abgerechnet

Konkret sollen die Ärztinnen bei Patienten, die sich nicht impfen lassen wollten, Etiketten von entsorgten Impfstoffdosen als Bestätigung in den gelben Impfpass geklebt haben. Anderen Patienten sollen sie ohne deren Wissen verdünnten Impfstoff verabreicht haben, so der ZKG-Sprecher. Weiter sollen in einer noch unbekannten Anzahl von Fällen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) Impfungen vorgetäuscht und unberechtigterweise abgerechnet worden sein. Den Impfstoff sollen die Beschuldigten entsorgt haben.

Eine Privatperson habe die Behörden auf den möglichen Betrug aufmerksam gemacht. Gegen die Beschuldigten werde nun unter anderem wegen Betrugs, vorsätzlicher Körperverletzung und unrichtiger Bescheinigung von Schutzimpfungen ermittelt.

1000 Patienten angeschrieben

Das Landratsamt Passau hat nach eigenen Angaben knapp 1000 Patienten für einen Antikörpertest angeschrieben, mehr als 300 hätten sich am Mittwoch testen lassen. 

nob/ml (dpa, ap)