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USA wollen mit Kim reden

12. September 2009

Washington hat sich zu direkten Gesprächen mit Nordkorea bereit erklärt - Teil einer neuen Offensive gegen die Verbreitung von Atomwaffen.

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Kim Jong Il bei einer Truppenparade 2002 (Foto: AP)
Sucht Kontakt: Kim Jong IlBild: AP

Bisher hatte die US-Regierung direkte Verhandlungen ausgeschlossen, solange Pjöngjang nicht im Atomstreit einlenkt und auf sein Nuklearprogramm verzichtet. Nun sei man auch zu einem bilateralen Treffen bereit, erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Philip Crowley, am Freitag (11.09.2009) in Washington. Man wolle Nordkorea so ermutigen, zum Sechs-Parteien-Prozess zurückzukehren und "positive Schritte hin zu einer Denuklearisierung" zu unternehmen, sagte Crowley weiter.

Vorlage bei den UN

Am selben Tag forderten die USA in einem Resolutionsentwurf für den UN-Sicherheitsrat gemeinsame internationale Anstrengungen gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen. In dem bei den Vereinten Nationen in New York vorgelegten Dokument werden die Unterzeichnerstaaten des Abkommens zur Nichtverbreitung von Atomwaffen aufgefordert, "ihre Verpflichtungen vollumfänglich zu achten". Nicht-Unterzeichner werden ermahnt, dazu beizutragen, dass das Abkommen so bald wie möglich weltweit verbindlich werde. Zudem fordert der Entwurf die Staaten dazu auf, jegliche Atomtests zu unterlassen.

Signale aus Pjöngjang

Eine Frau schaut auf einen Bildschirm, auf dem das Treffen Kims mit Clinton zu sehen ist (Foto: AP)
Türöffner: Clinton bei seinem Treffen mit KimBild: AP

Zuletzt hatten sich positive Signale aus Pjöngjang in Richtung Washington gehäuft. Nordkoreanische Diplomaten hatten die Bereitschaft zu direkten Gesprächen mitgeteilt. Anfang August hatte Ex-US-Präsident Bill Clinton mit Gesprächen in Pjöngjang die Freilassung zweier in Nordkorea inhaftierter US-Journalistinnen erreicht. Bei der als privat bezeichneten Reise war Clinton auch mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Il zusammengetroffen.

Den Atomwaffensperrvertrag haben bislang 189 Länder unterzeichnet. Nicht dazu gehören die Atommächte Indien und Pakistan. Israel, das als Atommacht gilt, den Besitz von Atomwaffen aber bislang nicht offiziell bestätigt hat, gehört ebenfalls nicht dazu. Nordkorea trat 2003 aus dem Vertrag aus. Die Sechs-Parteien-Gespräche zur Beendigung seines Atomprogramms hat Pjöngjang im April verlassen, nachdem der Weltsicherheitsrat das Land wegen seiner Atom- und Raketentests verurteilt hatte. An den Gesprächen nahmen neben dem kommunistischen Regime und den USA auch Südkorea, Japan, Russland und China teil. (sam/gri/rtrs/afp)