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Politik

USA wollen Kampfeinsatz im Irak beenden

27. Juli 2021

Präsident Joe Biden will in den Beziehungen zum Irak ein neues Kapitel aufschlagen. So wollen sich die USA ganz auf Ausbildung und Beratung der dortigen Sicherheitskräfte fokussieren.

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Fallschirmjäger der US-Army vor Transportflugzeugen
Fallschirmjäger der US-Army vor Transportflugzeugen (Archivbild) Bild: Capt. Robyn Haake/Planetpix/dpa/picture alliance

US-Präsident Joe Biden hat ein offizielles Ende des US-Kampfeinsatzes im Irak bis Ende dieses Jahres angekündigt. Biden empfing den irakischen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kadhemi im Weißen Haus und erklärte dabei weiter: "Unsere Zusammenarbeit gegen den Terrorismus wird auch in dieser neuen Phase weitergehen." Die USA unterstützten Bagdad weiterhin im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Eine konkrete Zahl zur künftigen Truppenstärke nannte Biden nicht. Derzeit befinden sich noch 2500 US-Soldaten im Irak.

Bereits seit dem vergangenen Jahr dient der US-Einsatz dort in erster Linie der Ausbildung und Beratung der irakischen Streitkräfte. Unter Bidens Vorgänger Donald Trump war der Großteil der US-Truppen aus dem Land abgezogen worden. Experten rechnen deshalb nicht mit tiefgreifenden praktischen Veränderungen.

US-Präsident Joe Biden und der irakische Regierungschef Mustafa al-Kadhemi
US-Präsident Joe Biden (r.) mit dem irakischen Regierungschef Mustafa al-Kadhemi im Oval Office im Weißen Haus Bild: Iraqi Prime Ministry Press Office/AA/picture alliance

Die USA führen im Irak eine internationale Koalition an, die in der Region gegen den IS vorgeht. Der Einsatz der US-Soldaten ist in dem Krisenland umstritten. Vor allem eng mit dem Iran verbundene irakische Parteien und Milizen fordern den unverzüglichen Abzug. So steht auch - drei Monate vor der geplanten Parlamentswahl - al-Kadhemi vor allem seitens pro-iranischer Milizen unter Druck, deren Einfluss im Land wächst. Seit Jahresbeginn verübten pro-iranische Milizen bereits 50 Raketen- und Drohnenangriffe auf US-Stützpunkte im Irak. Hinzu kommen weiterhin aktive IS-Zellen. Erst vor einer Woche waren bei einem vom IS verübten Anschlag in Bagdad zahlreiche Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden.

"Amerika hilft dem Irak"

Al-Kadhemi betonte im Weißen Haus: "Amerika hilft dem Irak. Heute sind unsere Beziehungen stärker denn je." Er verwies auf die "Partnerschaft in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheit, Bildung und Kultur".

Biden sicherte US-Hilfen auch zur Stärkung der irakischen Stromversorgung sowie im Kampf gegen die Klimakrise und die Corona-Pandemie zu.

Unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush waren die USA im Jahr 2003 im Irak einmarschiert, um Machthaber Saddam Hussein zu stürzen. Washington rechtfertigte die Invasion damals mit der angeblichen Existenz von Massenvernichtungswaffen. Diese wurden aber nie im Irak gefunden.

se/ack (afp, ap, dpa)