1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

USA verstärken Militärkooperation mit Manila

2. Februar 2023

Die Philippinen gewähren den USA Zugang zu vier weiteren Militärstützpunkten im Land. Eine entsprechende Vereinbarung wurde bei einem Besuch von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in dem Inselstaat getroffen.

https://p.dw.com/p/4N0sl
Philippinen | Lloyd Austin (r.) und  Ferdinand Marcos Jr. in Manila
US-Verteidiungsminister Lloyd Austin (r.) und Präsident Ferdinand Marcos Jr. in ManilaBild: Jam Sta Rosa/REUTERS

In einer gemeinsamen Erklärung teilten die Regierungen in Manila und Washington mit, dass so genannte vertiefte Verteidigungsabkommen (EDCA) aus dem Jahr 2014 werde um vier neue Stützpunkte erweitert. Wo genau die neuen Standorte liegen, wurde zunächst nicht bekannt gegeben. Bis jetzt hatten US-Streitkräfte durch das Abkommen Zugang zu fünf philippinischen Militärbasen, auf denen Truppen rotierend stationiert werden konnten und auch Ausrüstung und Vorräte gelagert werden dürfen.

USA sichern Philippinen weitere Hilfe zu

"Die Erweiterung des EDCA wird unser Bündnis stärker und widerstandsfähiger machen und die Modernisierung unserer kombinierten militärischen Fähigkeiten beschleunigen", hieß es in der Mitteilung. Die neuen Standorte würden zudem im Falle von humanitären oder klimabedingten Katastrophen auf den Philippinen eine schnellere Unterstützung durch den Vertragspartner ermöglichen.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte in Manila, die USA würden die Philippinen weiter darin unterstützen, ihre militärischen Fähigkeiten "aufzubauen und zu modernisieren". Die Vereinigten Staaten und die Verbündeten seien bestrebt, die "gemeinsamen Fähigkeiten, einem bewaffneten Angriff zu widerstehen, zu stärken". Der Pentagonchef warf in diesem Zusammenhang China vor, "unrechtmäßige Ansprüche" im Südchinesischen Meer zu erheben.

Konfliktherde im Indo-Pazifik

Die Philippinen sind Washingtons ältester Vertragspartner in der Region. Die USA bemühen sich im Indo-Pazifik-Raum auch wegen des Konflikts um die Insel Taiwan und der Spannungen im Südchinesischen Meer um eine verstärkte Zusammenarbeit mit ihren Verbündeten.

Philippinen | US Soldaten auf dem Militärstützpunkt in Puerto Princesa
US-Soldaten auf dem Militärstützpunkt in Puerto Princesa auf der philippinischen Insel Palawan (Archivbild)Bild: Ted Aljibe/AFP/Getty Images

In den vergangenen Jahren unter Präsident Rodrigo Duterte hatte sich das Verhältnis zu den Philippinen erheblich abgekühlt. Nicht nur Dutertes blutiger Kampf gegen die Drogenkriminalität, sondern auch dessen enge Beziehungen zu China waren Washington ein Dorn im Auge. Zeitweise hatte Duterte einen wichtigen Verteidigungspakt mit den USA aufgekündigt, diese Entscheidung aber später wieder zurückgenommen.

Seit seiner Wahl im vergangenen Jahr versucht der neue Präsident, Ferdinand Marcos Jr., die Beziehungen wieder zu verbessern. Austin hatte zuvor Südkorea besucht. Auch hier wollte er wegen des Konflikts um Taiwan und der Spannungen im Südchinesischen Meer die Zusammenarbeit stärken.

Peking betrachtet Taiwan als abtrünniges Staatsgebiet, das es wieder politisch mit dem chinesischen Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt, während sich Taiwan längst als unabhängig versteht. Zudem beansprucht China praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben jedoch Anspruch auf Teile des Meeresgebiets, das für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich enorm wichtig ist.

China verurteilt zusätzlichen US-Militärzugang auf den Philippinen

Die Reaktion aus China auf den Ausbau der militärischen Kooperation zwischen den USA und den Philippinen kam prompt. Die Ausweitung der US-Militärpräsenz auf den Philippinen sei eine Gefahr für "Frieden und Stabilität", hieß es aus Peking. Es handele sich um einen Akt, "der den regionalen Frieden und die Stabilität gefährdet", sagte eine Sprecherin des Außenministeriums. Die "egoistische Agenda" der USA würde zu einer Eskalation der Spannungen führen. Andere Staaten in der Region sollten "wachsam bleiben" und sich nicht von den USA ausnutzen lassen.

qu/sti /dpa, afp, rtr)