USA und Mexiko bekämpfen Drogenkartelle
17. April 2009Kurz vor der Ankunft von US-Präsident Barack Obama in Mexiko wurden im Süden des Landes 16 Menschen bei einer Schießerei getötet. In dem Nachbarland der USA tobt seit Monaten ein brutaler Kampf gegen die Drogenkartelle, bei dem allein im vergangenen Jahr mehr als 6000 Menschen getötet worden sein sollen. Das dies kein internes Problem von Mexiko ist, daran ließ Obama keinen Zweifel: "Ich bin mir mit dem mexikanischen Präsidenten Calderon einig, dass dieser Krieg nicht nur von einer Seite aus gewonnen werden kann." Der US-Präsident lobte den couragierten Kampf der mexikanischen Regierung gegen die Drogenkartelle und versprach Unterstützung im Kampf gegen die Banden.
USA und Mexiko haben viele gemeinsame Interessen
Felipe Calderon rief seinen Gast auf, ein "neues Zeitalter" der Beziehungen zwischen beiden Ländern einzuläuten. Die USA und Mexiko müssten daran arbeiten, Nordamerika von Terrorismus und organisierter Kriminalität zu befreien.
Der mexikanische Präsident stieß bei Obama auf offene Ohren. Der US-Präsident kündigte an, dass der Senat bald ein Abkommen ratifizieren werde, dass den Fluss von Waffen und Munition an Drogenkartelle in Lateinamerika unterbinden solle. Zuvor hatte Obama bereits einen sogenannten "Grenz-Zaren" ernannt, der die Drogengewalt entlang der Tausende von Kilometer langen Grenze zwischen beiden Ländern beenden soll. Dabei handelt es sich um Alan Bersin, einen ehemaligen Staatsanwalt, der bereits unter Präsident Bill Clinton dieselbe Funktion inne hatte. George W. Bush dagegen hatte in seiner Amtszeit eine Verantwortung für den mexikanischen Drogenkrieg abgelehnt.
Nicht nur Lösung des Drogenproblems angestrebt
Das Drogenproblem ließ andere Gesprächsthemen etwas untergehen. Obama unterzeichnete in Mexiko auch einen Kooperationsvertrag, um emissionsärmer Energie zu produzieren und die Umwelt zu schützen. Zudem hoffe er, den Streit über das Verbot mexikanischer Lastwagen auf US-Straßen zu beheben, betonte der US-Präsident. Das Verbot hat zu einem Handelsstreit zwischen den beiden Nachbarländern geführt. Auch die Bereitschaft, diese Themen anzusprechen, machte deutlich, dass Obama an guter Nachbarschaft interessiert ist. Dem Aufbruch in die von Calderon gewünschte neue Ära der Beziehungen steht also nichts mehr im Weg. (La/mag/afp/rtr/dpa)