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USA ignorieren Nordkoreas Säbelrasseln

25. Juli 2010

Ungeachtet nordkoreanischer Warnungen haben die USA ein Seemanöver im Japanischen Meer begonnen - gemeinsam mit Südkorea. Nordkorea hatte zuvor mit einem "heiligen Krieg" gedroht.

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USS George Washington (Foto: AP)
Symbol der US-Militärmacht: Flugzeugträger USS George WashingtonBild: AP

An den mehrtägigen Militärübungen vor der Ostküste der koreanischen Halbinsel, die an diesem Sonntag (25.07.2010) starteten, nehmen 20 Kriegsschiffe teil, darunter der US-Flugzeugträger "USS George Washington". Zudem kommen nach amerikanischen Angaben 200 Flugzeuge zum Einsatz - und insgesamt 8000 Soldaten aus den USA und Südkorea.

Defensiv, aber abschreckend

Die Regierung in Washington hatte in der vergangenen Woche betont, die Manöver hätten "defensiven" Charakter, sollten aber abschreckend auf Nordkorea wirken. Weitere Manöver sind für die kommenden Monate geplant.

Hissen der US-Flagge (Foto: AP)
Es geht los: Die US-Flagge wird gehisstBild: AP

Nordkorea sprach von "offenen Provokationen" und drohte mit "nuklearer Abschreckung" und einem "heiligen Krieg der Vergeltung". Armee und Bevölkerung würden den gemeinsamen Militärübungen "legitimerweise ihre mächtige atomare Abschreckung entgegensetzen", erklärte die mächtige Nationale Verteidigungskommission unter der Leitung von Staatschef Kim Jong Il. Den USA und Südkorea unterstellte das kommunistische Land, Übungen für einen Atomkrieg abzuhalten. Gleichwohl bekräftigte Nordkorea seine Bereitschaft zur Wiederaufnahme der Sechs-Nationen-Abrüstungsgespräche mit den USA, Südkorea, China, Japan und Russland.

Konstruktiv statt provokativ

Die Vereinigten Staaten wiesen die Drohungen aus Pjöngjang zurück. "Wir brauchen von Nordkorea weniger provokative Worte und mehr konstruktive Taten", erklärte Außenamtssprecher Philip Crowley mit Blick auf das nordkoreanische Atomprogramm. Nordkorea begleitet Manöver der USA und Südkoreas regelmäßig mit schrillen Tönen. Schon früher hatte die Führung in Pjöngjang mit dem Einsatz von Nuklearsprengköpfen gedroht.

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seit dem Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffs "Cheonan" äußerst angespannt. Eine internationale Untersuchung ergab, dass das Schiff von einem nordkoreanischen Torpedo versenkt wurde. Pjöngjang bestreitet dies. Bei dem Zwischenfall Ende März waren 46 Seeleute ums Leben gekommen.

Autor: Christian Walz (afp, dpa, rtr, apn)
Redaktion: Hans Ziegler