USA hoffen auf Abkommen in Afghanistan
8. Februar 2019Das sagte der US-Sondergesandte, Zalmay Khalilzad, in Washington. Er hatte zuletzt Ende Januar mit den Taliban verhandelt. Je eher eine Einigung erzielt werden könne, desto besser sei das, erklärte Khalilzad. Die Wahl in Afghanistan mache es komplizierter, aber für das Land wäre es besser, wenn ein Abkommen noch davor gelingen könne, fügte er hinzu. Khalilzad räumte ein, es gebe noch viele ungeklärte Punkte. Die USA wollten nichts ausklammern. Es gehe darum, mit den Taliban einen umfassenden Vertrag zu schließen.
Kurswechsel im Sommer
Die Präsidentschaftswahl soll am 20. Juli stattfinden. Im vergangenen Sommer hatten die USA geradezu eine Kehrtwende in ihrer Afghanistan-Politik vollzogen. Sie hatten Direktgespräche mit den Taliban aufgenommen, in der Hoffnung, den seit 17 Jahren währenden Konflikt in Afghanistan so beenden zu können. Davor hatten sie stets gefordert, die Aufständischen sollten direkt mit der afghanischen Regierung verhandeln. Ein Friedensprozess müsse unter deren Führung stattfinden.
Vor knapp zwei Wochen endete die jüngste Gesprächsrunde. Darin ging es um einen Abzug der internationalen Truppen, einen Waffenstillstand und um die Frage, wie verhindert werden kann, dass das Land ein sicherer Hafen für Terroristen wird. Beide Seiten sprachen danach von Fortschritten.
Taliban schneiden die Regierung
Die USA hoffen außerdem darauf, dass es bald direkte Verhandlungen der Taliban mit der afghanischen Regierung in Kabul geben wird. Allerdings konnte Khalilzad den Taliban bisher kein Zugeständnis und kein Entgegenkommen in diesem Punkt abringen.
Die USA haben derzeit rund 14.000 Soldaten in Afghanistan stationiert. Präsident Donald Trump hat aber mehrfach betont, er wolle einen Großteil der Soldaten abziehen und dies noch im laufenden Jahr.
haz/nob (dpa, afp, ap)