USA: Historische Fluten in Vermont
Heftige Regenfälle haben im Nordosten der USA schwere Überschwemmungen ausgelöst. Diese gefährden nun die Stabilität eines Staudamms im Bundestaat Vermont.
Zum Bersten gefüllt
Eigentlich ist der Wrightsville-Damm in Vermont ein beschauliches Naherholungsgebiet. Doch an Baden, Fischen oder Wassersport ist hier momentan nicht zu denken. Nach tagelangen, heftigen Regenfällen ist der Stausee buchstäblich randvoll mit Wasser. Im schlimmsten Fall drohe der Damm sogar zu brechen, warnten die örtlichen Behörden laut Medienberichten.
Schwere Schäden
Ganz Vermont hat derzeit mit historischen Fluten zu kämpfen. Auch hier in in der Kleinstadt Barre wurden zahlreiche Häuser und Straßen überschwemmt. Die Verwüstungen, die wir in ganz Vermont erleben, sind historisch und katastrophal“, sagte der Gouverneur des kleinen Bundesstaates, Phil Scott. Die Überflutungen werden in den USA schon mit den Auswirkungen des Hurrikans Irene 2011 verglichen.
Schwimmende Fortbewegung
Besonders schwer betroffen ist Vermonts Hauptstadt Montpelier, deren Zentrum zu großen Teilen unter Wasser steht. Überall sind Menschen zu sehen, die sich nur noch per Boot oder Stand up-Pad über die gefluteten Straßen fortbewegen können. Die Rettungs- und Aufräumarbeiten sind derweil in vollem Gang. Behördenangaben zufolge wurden mehr als 100 Menschen aus Autos und Häusern gerettet.
Zentrum unter Wasser
Drohnenaufnahmen zeigen das Ausmaß der Überflutung in Vermonts Hauptstadt Montpelier. Das Zentrum der nur 8000 Einwohner zählenden Stadt steht nach den Regenfällen beinahe komplett unter Wasser. Berichte über Tote oder Verletzte lagen für den Bundesstaat Vermont zunächst nicht vor.
Weg mit dem Schlamm
Simon Jennings befreit den Bürgersteig vor dem beschädigten Antiquitäten-, Kunst- und Einrichtungsgeschäft, das er und seine Frau in der Innenstadt von Montpelier besitzen, von Schlamm. So viel Regen wie in den vergangenen 48 Stunden fällt hier sonst innerhalb von zwei Monaten. Flüsse und Seen konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Sie schwollen stark an und traten über die Ufer.
Mit dem Kajak auf Rettungstour
Jodi Kelly und ihr Mann Dan betreiben eigentlich eine Tierarztpraxis, doch auch diese wurde von den Fluten schwer beschädigt. Mit dem Kanu haben sie einige medizinische Materialien retten können; jetzt versuchen sie selbst, in Not geratene Menschen und Tiere so gut es geht zu versorgen.
Erst mal sacken lassen
Dave Barrows kann erst einmal durchatmen. Der 71-jährige wurde nur einen Tag zuvor aus den steigenden Fluten evakuiert; jetzt sitzt er, wieder zurück, in seinem durch die Flut beschädigten Garten in Ludlow, nachdem sich das Wasser etwas zurückgezogen hat. Nun heißt es wohl: in die Hände spucken und aufräumen, was sicher noch Monate in Anspruch nehmen wird.
Katastrophenfall ausgerufen
Andere haben weniger Glück. Dieses Grundstück in Londonderry ist noch immer überschwemmt. US-Präsident Joe Biden hat für den Bundesstaat Vermont den Katastrophenfall ausgerufen. Dadurch werden Bundesmittel für Hilfsmaßnahmen freigegeben. Kathy Hochul, Gouverneurin des ebenfalls betroffenen Bundesstaates New York, warnte derweil, dass man sich besser für künftige Flutereignisse wappnen müsse.