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USA greifen IS von Türkei aus an

5. August 2015

Die USA haben mit einem unbemannten Kampfflugzeug die IS-Terrormiliz in Syrien von einem Stützpunkt in der Türkei aus angegriffen. Ankara kündigt zugleich eine Großoffensive gegen die Dschihadisten an.

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Der türkische Luftwaffenstützpunkt Incirlik (Archivbild: Anadolu Agency)
Bild: picture alliance/AA/I. Erikan

Dies teilten Vertreter der türkischen Regierung mit. Die Drohne haben Stellungen des "Islamischen Staates" (IS) im Norden Syriens bombardiert. Einzelheiten sind noch nicht bekannt.

Nach langem Zögern hatte die Türkei dem Drängen der USA nachgegeben, ihre Luftwaffenstützpunkte im Süden - der wichtigste ist Incirlik - für Angriffe auf die Terrormiliz im benachbarten Syrien zu öffnen. Nach einem dem IS zugeschriebenen Anschlag mit 32 Toten der türkischen Grenzstadt Suruc am 20. Juli hatte die Regierung in Ankara ihre Position geändert.

Erstmals flogen danach türkische Maschinen Luftangriffe gegen den IS. Durch die Nutzung von Basen in der Türkei verkürzt sich die Flugzeit für US-Kampfjets deutlich. Auch können die USA jetzt Hubschrauber und Drohnen für Attacken gegen den IS im Syrien einsetzen.

"Umfangreiche Schlacht"

Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu kündigte eine große Offensive gegen den IS an. Die US-Flugzeuge träfen allmählich in Incirlik ein. Bald würden die Angriffe der von den USA angeführten Anti-IS-Allianz von türkischen Luftwaffenstützpunkten ausgehen, sagte Cavusoglu nach einem Treffen mit seinem US-Amtskollegen John Kerry in Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias. "Und bald werden wir alle gemeinsam mit dem umfangreichen Kampf gegen Daesch beginnen." Der IS wird auf Arabisch Daesch genannt.

Ausbildung von Rebellen

Weiter erklärte Cavusoglu, die USA und die Türkei würden zudem gemeinsam moderate syrische Rebellen ausbilden und sie mit Ausrüstung versorgen. So solle ihnen der Kampf gegen den IS erleichtert werden. Durch die gemeinsame Ausbildung werde die "Lage am Boden sicherer für die moderate Opposition". Die vom IS befreiten Regionen würden in "sichere Zonen" für moderate Rebellen umgewandelt, bekräftigte Cavusoglu.

Die Interessen der USA und der Türkei im Kampf gegen den IS sind allerdings nicht deckungsgleich. Für Washington ist die Schaffung einer Sicherheitszone im Norden Syriens erklärtermaßen nicht das Hauptziel des Luftkrieges. Die USA haben angekündigt, mit Luftangriffen die von den USA ausgebildeten syrischen Rebellen gegen alle Gegner zu unterstützen, auch gegen die Truppen von Präsident Baschar al-Assad.

US-Außenminister Kerry (l.) und sein türkischer Kollege Cavusoglu in Kuala Lumpur (Foto: Reutes)
US-Außenminister Kerry (l.) und sein türkischer Kollege Cavusoglu in Kuala LumpurBild: Reuters/B. Smialowski

Kampf gegen PKK

Die türkische Regierung setzt außerdem darauf, den Einfluss der Kurden zu begrenzen. Sie ließ nicht nur IS-Stellungen in Syrien, sondern auch Einrichtungen der Kurdischen Arbeiterpartei PKK im eigenen Land und im Nordirak bombardieren. Beobachtern zufolge waren die Angriffe auf die PKK weit heftiger als die gegen den IS. Außerdem sollen die türkischen Truppen auch kurdische Kämpfer in Syrien angegriffen haben, die dort mit den USA kooperieren.

wl/kle (rtr, dpa, afp)