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USA fordern Waffenruhe im Südsudan

5. Januar 2014

Die USA versuchen den Druck auf die Konfliktparteien im Südsudan vor den ersten direkten Friedensverhandlungen zu erhöhen. Washington droht mit Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft.

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Soldaten im Südsudan (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Machtkampf auf Kosten der Bürger

Bei den Gesprächen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba müsse es rasche und spürbare Fortschritte für ein Ende der Kämpfe im Südsudan geben, erklärte das US-Außenministerium. Die Regierung in Juba müsse zudem ihre Zusagen einhalten und politische Gefangene umgehend freilassen. Außenminister John Kerry mahnte, die USA würden sich für internationalen Druck gegen jene Konfliktpartei einsetzen, die sich mit Gewaltanwendung Vorteile verschaffen wolle. Die Gespräche in Addis Abeba müssten "ernsthaft" geführt und dürften nicht dazu genutzt werden, um letztlich die eigene militärische Position zu verbessern, sagte Kerry vor Reportern in Jerusalem. Er rief beide Konfliktparteien auf, die Interessen des Südsudans als Ganzes über ihre eigenen zu stellen.

Erste direkte Gespräche der verfeindeten Parteien

Im Ringen um eine Friedenslösung für den Südsudan wollen Unterhändler der südsudanesischen Regierung und der Rebellen an diesem Sonntag eine erste Runde direkter Gespräche führen. Eine schnelle Einigung auf eine Waffenruhe wird aber nicht erwartet. Hintergrund des Konflikts ist ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und dem von ihm entlassenen Vizepräsidenten Riek Machar.

Wie in Addis Abeba verlautete, soll es bei den Verhandlungen zunächst vor allem um den Zeitpunkt einer Waffenruhe gehen, der beide Seiten im Prinzip bereits zugestimmt haben. Der Chef der Rebellen-Delegation, Taban Deng Gai, wiederholte zudem die Forderung Machars nach Freilassung ranghoher Politiker und Aufhebung des von Kiir verhängten Ausnahmezustands. Als Vermittler bei den Gesprächen ist der ostafrikanische Staatenblock IGAD tätig.

Im Südsudan dauern die Kämpfe zwischen den Truppen Kiirs und Machars an. Die Eskalation der Gewalt, die Mitte Dezember einsetzte, war durch den Machtkampf zwischen Kiir und Machar ausgelöst worden. Der Präsident hatte seinen Stellvertreter im Juli entlassen. Die Kämpfe breiteten sich über die Hauptstadt Juba hinaus schnell auf andere Landesteile aus. Zudem hat der Konflikt ethnische Hintergründe: Kiir gehört zur Volksgruppe der Dinka, Machar gehört dem Volk der Nuer an. Beide Ethnien gelten seit Langem als verfeindet. Den Kämpfen sind bereits mehr als 1000 Menschen zum Opfer gefallen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden rund 200.000 Menschen in die Flucht getrieben - ein Großteil der Flüchtlinge stammt aus der Umgebung der Stadt Bor.

qu/wa (rtr, afp)