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US-Wahl: Lange Schlangen vor Amerikas Stimmlokalen

Veröffentlicht 5. November 2024Zuletzt aktualisiert 5. November 2024

In den USA läuft die große Auseinandersetzung zwischen Kamala Harris und Donald Trump an den Wahlurnen. Der Südosten machte den Anfang. In den nächsten Stunden kommen immer mehr Bundesstaaten hinzu.

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Lange Schlange vor einem Wahllokal in Smyrna im Bundesstaat Georgia
Lange Schlange vor einem Wahllokal in Smyrna im Bundesstaat GeorgiaBild: Yasuyoshi Chiba/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Wahllokale in den USA öffnen
  • Trumps Vize-Kandidat JD Vance gibt Stimme in Cincinnati ab
  • US-Behörden warnen vor russischen Versuchen der Desinformation

Wir halten Sie hier über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden. 

Den nächsten Abschnitt Trump-Vize Vance gibt Stimme ab: Habe ein "gutes Gefühl" überspringen
5. November 2024

Trump-Vize Vance gibt Stimme ab: Habe ein "gutes Gefühl"

US-Wahl 2024 | JD Vance nach Stimmabgabe in Cincinnati
Siegesgewiss: Der republikanische Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, J.D. Vance nach seiner Stimmabgabe Bild: Carolyn Kaster/AP/picture alliance

Der republikanische Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, JD Vance, hat bei der US-Wahl seine Stimme abgegeben. Er kam am Morgen mit seiner Frau Usha und seinen Kindern in ein Wahllokal in Cincinnati im Bundesstaat Ohio. "Ich habe natürlich für Donald Trump und mich selbst gestimmt. Meine Frau hatdas auch getan", sagte Vance vor Reportern. "Ich habe ein gutes Gefühl bei diesem Rennen."

Vances Heimatbundesstaat Ohio galt bei vergangenen Wahlen noch als umkämpfter "Swing State", tendierte zuletzt aber stärker in Richtung der Republikaner. Sowohl 2020 als auch 2016 gewann Trump den Staat im Mittleren Westen mit jeweils gut acht Prozentpunkten Vorsprung.

Trump selbst rief die Wählerinnen und Wähler in den USA zu Geduld bei der Stimmabgabe auf. "Ihr müsst eure Stimme abgeben, egal, wie lange es dauert. Bleibt in der Schlange!", schrieb er auf der Plattform X. Die Begeisterung der Wähler gehe "durch die Decke". Vor vielen Wahllokalen bildeten sich bereits seit dem frühen Morgen lange Schlangen.

sti/apo (afp, ap, dpa, rtr, DW) 

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Den nächsten Abschnitt Harris verbringt Wahlnacht an der Howard University überspringen
5. November 2024

Harris verbringt Wahlnacht an der Howard University

Ein Gebäude der Howard University wurde mit einem Zaun gesichert
Ein Gebäude der Howard University mit SicherheitszaunBild: Annika Sost/DW

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris verfolgt den Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA am Dienstag auf dem Campus ihrer ehemaligen Universität. Die Howard University ist ein passender Ort für die Nacht, die zu der bedeutendsten Nacht ihres Lebens werden könnte. Denn die Hochschule in Washington, bekannt als "das schwarze Harvard", spielt in der Biografie der demokratischen Kandidatin eine bedeutende Rolle.

Seit ihrem Abschluss 1986 kehrte die derzeitige Vize-Präsidentin der USA in entscheidenden Momenten ihres Lebens mehrmals dorthin zurück. "Die Howard University ist einer der wichtigsten Teile meines Lebens", sagte sie 2019, als sie bei den Vorwahlen der Demokraten für die Präsidentschaft kandidierte. "Dort habe ich mich zum ersten Mal um ein gewähltes Amt beworben" - als Vertreterin des Studentenrates. "Hier hat also alles begonnen."

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris vor einem Flugzeug
Kamala Harris auf dem Weg zu einem Wahlkampfauftritt in PennsylvaniaBild: Jacquelyn Martin/ASSOCIATED PRESS/picture alliance

Der US-Kongress gründete Howard 1867, zwei Jahre nachdem der Bürgerkrieg die Sklaverei endgültig beendet hatte. Namensgeber Oliver Howard war ein General aus dem Norden, der sich für die Hochschulbildung der ehemaligen Sklaven einsetzte. Howard gilt als eine der besten der etwa 100 historisch schwarzen Universitäten und Colleges. Noch heute sind die meisten der rund 11.000 Studierenden dort Schwarze oder Angehörige von Minderheiten. Zu den berühmtesten Absolventen gehören die Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison und der Bürgerrechtler Thurgood Marshall, der 1967 als erster Afroamerikaner zum Richter am Obersten Gerichtshof der USA ernannt wurde.

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5. November 2024

Erste Wahllokale im Südosten der USA geöffnet

Wählerinnen und Wähler geben Stimmen bei vorzeitiger Stimmabgabe in Georgia ab
Wählerinnen und Wähler bei einer vorzeitigen Stimmabgabe in Cobb County in Georgia (Archivbild)Bild: Nathan Posner/Anadolu/picture alliance

Die ersten Bundesstaaten, die um 6.00 Uhr Ortszeit (12.00 UHR MEZ) die Wahllokale geöffnet haben, liegen im Südosten der Vereinigten Staaten. Es sind Virginia, Kentucky, Vermont, Georgia, Indiana und South Carolina. Erste Wahllokale schließen um 18.00 Uhr (Ortszeit; 00.00 Uhr MEZ Mittwoch). Als letzter Bundesstaat macht Alaska am Mittwoch um 01.00 Uhr Washingtoner Zeit (07.00 Uhr MEZ Mittwoch) dicht.

Zuvor hatten bereits einzelne Wahllokale im Osten der USA geöffnet und landesweit hatten vor dem Wahltag bereits mehr als 82 Millionen Menschen von der Möglichkeit der Frühwahl und der Briefwahl Gebrauch gemacht.

Noch Stunden zuvor warben die beiden Kandidaten um jede einzelne Stimme vor allem in voraussichtlich entscheidenden Bundesstaaten wie Pennsylvania. Angesichts der aufgeheizten Stimmung im Wahlkampf haben zahlreiche Behörden in den USA aus Angst vor gewaltsamen Zwischenfällen die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Abstimmungen verschärft.

Arbeiter stellen einen Sicherheitszaun um das Weiße Haus in Washington auf
Sicherheitsmaßnahmen rund um das Weiße Haus in Washington Bild: Nathan Howard/REUTERS

So wurden in der Hauptstadt Washington das Kapitol und das Weiße Haus mit Metallbarrieren gesichert, zahlreiche Geschäfte und Bürogebäude wurden verriegelt. In mindestens drei Bundesstaaten - Nevada, Washington und Oregon - wurde die Nationalgarde mobilisiert. In Arizona hält die Polizei Drohnen und Scharfschützen bereit, falls es zu Gewaltausbrüchen kommen sollte.

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5. November 2024

US-Behörden warnen vor russischen Desinformationsversuchen

Sitz des Federal Bureau of Investigation (FBI) in Washington, D. C.
Der Sitz der Bundespolizei in Washington, D. C.Bild: Valerie Plesch/dpa/picture alliance

US-Sicherheitsbehörden haben kurz vor Öffnung der Wahllokale erneut vor russischer Desinformation in besonders umkämpften Bundesstaaten gewarnt. "Solche Aktionen bergen die Gefahr, zu Gewalt anzustiften, unter anderem gegen Wahlhelfer", erklärten die US-Bundespolizei FBI, die Nationale Geheimdienstdirektion (Odni) und die Behörde für Cybersicherheit (Cisa) in einer gemeinsamen Mitteilung. Russland stelle in dieser Hinsicht "die stärkste Bedrohung" dar.

Im Fokus stehen demnach insbesondere die sogenannten Swing States, die für den Wahlausgang bei der Präsidentschaftswahl entscheidend sein dürften.

Die Odni hatte in den vergangenen Wochen bereits mehrfach vor Desinformation zur Wahl durch ausländische Akteure gewarnt - insbesondere durch Russland und den Iran. Die Regierungen beider Staaten hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. Im September hatte auch der Softwarekonzern Microsoft erklärt, dass russische Akteure ihre Desinformationskampagne gegen Harris verstärkt hätten.

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Den nächsten Abschnitt Harris und Trump geben sich siegessicher überspringen
5. November 2024

Harris und Trump geben sich siegessicher

Kamala Harris bei Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania
Vizepräsidentin Kamala Harris bei ihrem Wahlkampfauftritt in Allentown in PennsylvaniaBild: Michael M. Santiago/AFP/Getty Images

Wenige Stunden vor der Öffnung der Wahllokale in den USA haben die beiden Kandidaten für die Präsidentschaftswahl die Bevölkerung zur Stimmabgabe aufgerufen. "Dies könnte eines der engsten Rennen in der Geschichte werden - jede Stimme zählt", sagte die demokratische Bewerberin und Vizepräsidentin Kamala Harris beim Abschluss ihres Wahlkampfs im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. Harris gab sich in ihrer letzten Wahlkampfrede siegessicher: Das Momentum sei auf ihrer Seite versicherte die Demokratin.

Ihr republikanischer Widersacher Donald Trump äußerte sich gewohnt selbstbewusst. "Mit Ihrer Stimme morgen können wir jedes einzelne Problem unseres Landes lösen und Amerika - ja, die Welt - zu neuem Ruhm führen", sagte er zu seinen Anhängern bei einem Auftritt im Swing State Michigan.

Wahlkampfauftritt von Donald Trump in Grand Rapids in Michigan
Donald Trump spricht bei einem Wahlkampfauftritt in Grand Rapids in MichiganBild: Carlos Osorio/REUTERS

Enges Rennen

Ex-Präsident Trump und Vizepräsidentin Harris treten am Dienstag bei der Präsidentschaftswahl gegeneinander an, deren Ausgang eine historische Tragweite beigemessen wird. Die ersten Wahllokale öffnen um 06.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MEZ). Die Demokratin Harris und der Republikaner Trump liefern sich in den Umfragen seit Monaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen, so dass mit einem äußerst knappen Wahlausgang gerechnet wird.

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5. November 2024

Zeitplan am Wahltag

Schild: Vote here
In Phoenix wird zweisprachig zur Wahl aufgerufenBild: Ross D. Franklin/AP/picture alliance

Die ersten Bundesstaaten, die ab 6.00 Uhr Ortszeit (12.00 UHR MEZ) die Wahllokale öffnen, liegen im Südosten der Vereinigten Staaten. Es sind Virginia, Kentucky, Vermont, Georgia, Indiana und South Carolina. Die Wahlnacht wird lang – die letzten Wahllokale schließen in Alaska, Ortszeit 21 Uhr (7.00 Uhr MEZ).

Wann kommen die Ergebnisse?

Ab Schließung aller Wahllokale im jeweiligen Bundesstaat veröffentlichen die großen US-Fernsehsender ihre Prognosen. Sie stützen sich dabei auf Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe, erste Stimmauszählungen in den Wahllokalen und telefonische Umfragen.

Da sehr viele US-Bürger - bis zum Sonntagmorgen mehr als 75 Millionen - vorzeitig ihre Stimme abgegeben haben, sind Wählerbefragungen vor dem Wahllokal weniger aussagekräftig als früher. Zudem dauert die Auszählung von Briefwahlbögen länger als die Auszählung von im Wahllokal abgegebenen Stimmen.

Wer wird gewählt?

Die Wähler geben in den 50 Bundesstaaten und im Hauptstadtbezirk Washington DC ihre Stimmen für die Kandidaten Kamala Harris (Demokraten) oder Donald Trump (Republikaner) ab. Sie entscheiden aber nicht nur, wer ins Weiße Haus einzieht, sondern auch über das künftige Kräfteverhältnis im US-Kongress. Bei dem Urnengang werden 34 der 100 Sitze im Senat und alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus neu vergeben.

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5. November 2024

Vizepräsidentin und Ex-Präsident

Kombibild Harris und Trump
Kopf-an-Kopf: Kamala Harris und Donald TrumpBild: Matt Bishop/Sipa USA/Charlie Neibergall/AP/Picture Alliance

Die Kandidaten der US-Präsidentschaftswahl 2024 sind keine Unbekannten. Kamala Harris ist Vizepräsidentin von Präsident Joe Biden. Ihr Einstieg in das Präsidentschaftsrennen war ungewöhnlich, denn Biden galt bei den Demokraten als gesetzt. Doch bereits im Frühsommer wurden die Kritiker immer lauter, die ihn wegen seines Alters - Biden ist 81 Jahre alt - nicht mehr geeignet hielten, weitere vier Jahre das Amt auszuüben. Als er beim TV-Duell mit seinem Herausforderer Donald Trump keine gute Figur machte, hielt er dem Druck nicht mehr stand und zog seine Kandidatur zurück. Harris setzte sich im Schnellverfahren der Nominierung durch. 

Harris winkt vor dem Einstieg in ein Flugzeug
Kamala HarrisBild: Ethan Miller/Getty Images

Wer ist ist die Vizepräsidentin und wofür steht sie? Lesen sie hier das Porträt von Kamala Harris. 

Noch einmal Präsident?

Von 2017 bis 2021 war Donald Trump der 45. Präsident der Vereinigten Staaten. Eine Wiederwahl gelang dem Republikaner Trump 2020 nicht - die Niederlage gegen Joe Biden hat er nie anerkannt. Juristisch gab es dafür aber keine Belege. Trump musste sich diversen Gerichtsprozessen stellen, unter anderem wegen Vergewaltigung und Steuerhinterziehung. Außerdem läuft noch immer eine Anklage wegen Behinderung der Amtsübergabe, in deren Folge seine Anhänger das Kapitol stürmten. Dennoch kann Trump auf eine große Anhängerschaft zählen - ob es bei dieser Wahl reicht, wird an diesem Wahltag entschieden.

Donald Trump reckt die Faust bei einer Wahlkampfveranstaltung
Donald Trump - der große Auftritt ist sein MetierBild: Brian Snyder/REUTERS

Trump: Immobilien-Hai, "Miss Univers"-König, erneut Präsident? Lesen Sie hier das Porträt von Donald Trump.

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5. November 2024

Worum geht es bei der Kongresswahl?

Blick auf das Kapitol-Gebäude
Das Kapitol beherbergt den Senat und das RepräsentantenhausBild: Kevin Wurm/REUTERS

Neben der Präsidentschaftswahl findet an diesem Dienstag in den USA auch die Kongresswahl statt. Der aus Repräsentantenhaus und Senat bestehende Kongress mit Sitz im Kapitol in Washington ist für die Gesetzgebung zuständig, ist Herr über den Haushalt und kontrolliert die Exekutive. Hat die Partei des Präsidenten in beiden Kammern die Mehrheit, so kann der Staatschef seine Regierungsvorhaben in der Regel zügig auf den Weg bringen. 

Bei dieser Abstimmung werden alle 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie 33 oder 34 der 100 Senatoren gewählt, also rund ein Drittel des Oberhauses. Abgeordnete werden für zwei Jahre gewählt, Senatoren für sechs Jahre.

Lesen Sie hier: Was bedeutet die Kongresswahl für die künftige Präsidentschaft?

fab/kle/pg (afp, dpa, rtr, ape, DW)

 

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