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US-Staatsanwaltschaft gibt Strafverfahren gegen Trump auf

26. November 2024

Seit Ende seiner ersten Amtszeit laufen mehrere Strafverfahren gegen Donald Trump. Nun gibt die US-Staatsanwaltschaft zwei der Verfahren gegen den designierten Präsidenten auf.

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Kombobild von Sonderermittler Jack Smith (l.) und dem wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump
Die Staatsanwälte um Sonderermittler Jack Smith (l.) lassen das Verfahren gegen den wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump einstellen

Die US-Staatsanwaltschaft rund um Sonderermittler Jack Smith hat zwei der großen Strafverfahren gegen Donald Trump aufgegeben. Smith beantragte die Einstellung des Verfahrens wegen versuchten Wahlbetrugs in der US-Hauptstadt Washington - dem gab die zuständige Richterin schon wenig später statt. Gleichzeitig zog der Sonderermittler seine Berufung gegen die Einstellung des Strafverfahrens in der Dokumenten-Affäre im US-Bundesstaat Florida zurück. 

Die Staatsanwälte beriefen sich in ihrer Entscheidung auf eine langjährige Richtlinie des US-Justizministeriums, wonach amtierende Präsidenten der USA nicht strafrechtlich verfolgt werden sollen. Trump, der im November als Präsident wiedergewählt wurde, wird sein Amt im Januar antreten. Der Sprecher des Republikaners, Steven Cheung, bezeichnete den Schritt als "einen großen Sieg für die Rechtsstaatlichkeit". Die Verfahren selbst bezeichnete er erneut als "unrechtmäßig".

Mit der Entscheidung ist das Justizministerium Trump aber nur zuvorgekommen. Weil es sich um Verfahren auf Bundesebene handelt, hätte der designierte US-Präsident die Ermittlungen nach Amtsantritt ohnehin stoppen können und das Justizministerium zur Einstellung der Verfahren angewiesen. Es ist offen, ob die Verfahren nach Trumps Amtszeit wiederaufgenommen werden. 

Die zwei großen Verfahren

Trump war in Washington auf Bundesebene im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug und dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 angeklagt worden. Es handelte sich um die schwerwiegendsten Vorwürfe gegen den 78-Jährigen. Im Falle einer Verurteilung hätte ihm eine jahrzehntelange Haftstrafe gedroht. Sonderermittler Smith überarbeitete die Anklage im Sommer, nachdem das Oberste Gericht US-Präsidenten weitreichende Immunität für Amtshandlungen bescheinigt hatte.

Trump-Anhänger stürmen mit Fahnen das US-Kapitol in Washington
Auch um diesen Moment geht es im Strafverfahren: Nach der Wahlniederlage gegen Joe Biden, stürmten am 6. Januar 2021 Anhänger von Donald Trump das Kapitol in WashingtonBild: Shannon Stapleton/REUTERS

Das zweite Verfahren lief im US-Bundesstaat Florida. Dort wurde Trump beschuldigt, höchst sensible Informationen aus seiner Amtszeit als Präsident gesetzeswidrig in privaten Räumen aufbewahrt zu haben. Die zuständige Richterin in Florida, die einst von Trump ernannt worden war, hatte das Verfahren bereits im Sommer eingestellt. Smith legte dagegen zunächst Berufung ein - davon nahm er nun Abstand. Allerdings will der Sonderermittler weiter gegen zwei Mitangeklagte vorgehen: Trumps Assistenten Walt Nauta und seinen Anwalt Carlos De Oliveira. 

"Politische Hexenjagd"

Gerichtsverfahren gegen Trump: Wie geht es jetzt weiter?

Trump wurde nach seiner ersten Amtszeit mehrfach strafrechtlich angeklagt. Neben den Verfahren in Washington und in Florida wurde Trump in einem Schweigegeld-Prozess in New York schuldig gesprochen. Die Verkündung der Strafe wurde vergangene Woche auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch im Bundesstaat Georgia geht die Justiz gegen ihn vor - das Verfahren ist aber aktuell wegen juristischer Winkelzüge weitgehend lahmgelegt.

Der designierte Präsident hat die Ermittlungen gegen ihn immer als politische Verfolgung bezeichnet und sprach von einer "Hexenjagd". Zudem kündigte der Republikaner kürzlich an, den Sonderermittler Smith "binnen zwei Sekunden" nach seiner Vereidigung zu entlassen.

pg/ch (rtr, dpa, afp)