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USA setzen Angriffe in Syrien fort

24. September 2014

Die zweite Nacht in Folge fliegen US-Kampfjets Angriffe auf Stellungen der Terrormiliz IS in Syrien. Über die Legitimation dieser Angriffe hat am Rande der UN-Beratungen in New York eine Debatte begonnen.

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Tomahawk Rakete (Archivbild)
Bild: AFP/Getty Images/Vincent Yu

Es seien zwei Stellungen der Terroristenmiliz "Islamischer Staat" (IS) südwestlich von Dair as-Saur bombardiert worden, teilte das US-Zentralkommando in Tampa (Florida) mit. Auch im Irak gab es einen weiteren US-Angriff, nordwestlich der Hauptstadt Bagdad.

Die USA hatten in der Nacht zum Dienstag gemeinsam mit fünf arabischen Verbündeten erstmals ihre Angriffe auf den IS vom Irak auf Syrien ausgeweitet. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden dabei 70 IS-Extremisten getötet. Zudem starben bei weiteren US-Angriffen 50 Kämpfer der weitgehend unbekannten Chorasan-Gruppe, die mit dem syrischen Al-Kaida-Ableger verbunden ist.

Die Angriffe auf die Terrormiliz in Syrien sind nach US-Angaben auf Wunsch des Iraks erfolgt. "Die irakische Regierung hat die USA gebeten, internationale Maßnahmen anzuführen, um Stellungen und militärische Hochburgen des IS in Syrien anzugreifen", schrieben die Vereinigten Staaten in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Der Irak habe um den Schutz seiner Bürger gebeten und um Hilfe bei der Sicherung seiner Grenzen.

Infografik Karte Angriffe gegen den Islamischen Staat (IS) Deutsch
Frontlinien und Besatzungsgebiete: Der Kampf gegen die IS-Miliz

Das Schreiben, unterzeichnet von der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, soll erklären, warum der Militäreinsatz der USA und ihrer arabischen Verbünden von der UN-Charta gedeckt ist. Demnach sei der IS nicht nur für den Irak, sondern für die USA und die Alliierten in der Region eine Bedrohung. Beobachter erwarten, dass sich US-Präsident Barack Obama bei seiner Rede in der Generaldebatte der Vereinten Nationen ebenfalls zu den Luftangriffen in Syrien äußern wird.

Iran geht vorsichtig auf Distanz

Die iranische Frührung übte vorsichtige Kritik an den US-Luftangriffen gegen die radikale Miliz. Ohne UN-Mandat oder eine offizielle Anfrage der syrischen Regierung habe der Militäreinsatz keine rechtliche Basis, sagte Präsident Hassan Rohani in New York. Weder verurteilte er die Angriffe gegen den IS allerdings explizit, noch hieß er sie gut. Ein hochrangiger iranischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die USA hätten den Iran vorab über ihre Absicht informiert, die Angriffe auf den IS vom Irak auf Syrien auszuweiten.

Der Iran ist der wichtigste regionale Verbündete von Syriens Präsident Baschar al-Assad. Auch dieser war nach US-Angaben vorab über die in der Nacht zu Dienstag erstmals geflogenen Angriffe gegen IS-Stellungen in Syrien informiert worden. Protest der syrischen Führung gegen den von mehreren arabischen Ländern unterstützten US-Militäreinsatz war daraufhin ausgeblieben. Laut staatlichen syrischen Medien erklärte Assad, er unterstütze internationale Bemühungen zur Terrorismusbekämpfung.

Hassan Rohani Iran Präsident 30.08.2014
Irans Präsident Hassan RohaniBild: Behrouz Mehri/AFP/Getty Images

ml/cr (dpa rtr afp)