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Oklahoma will Stickstoff für Todeskandidaten

15. März 2018

Es gebe Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Todesspritzen, heißt es zur Begründung. Sollte das Vorhaben tatsächlich umgesetzt werden, wäre Oklahoma der erste US-Bundesstaat der Todesurteile so vollstrecken würde.

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USA Todesstrafe
Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Ogrocki

Die erzwungene Inhalation von Stickstoff führt zum Tod durch Sauerstoffmangel. Bei Hinrichtungen wurde dies aber noch nie eingesetzt. Stattdessen wurde das Tötungsverfahren bislang nur bei der Schlachtung von Tieren angewendet. Der Anwalt Dale Baich, der Todeskandidaten in Oklahoma vertritt, forderte die Strafvollzugsbehörden angesichts der völlig unerprobten Hinrichtungsmethode zu "Vorsicht" und "vollständiger Transparenz" auf.

Der Justizminister des US-Bundesstaates, Mike Hunter, sagte, es sei noch unklar, wann es zu den ersten Exekutionen mit dieser Methode kommen werde. Die Behörden wollten zunächst einen Ablaufplan entwickeln. In Oklahoma hat es seit 2015 keine Hinrichtungen mehr gegeben. Grund dafür ist unter anderem, dass es eine qualvolle Hinrichtung durch eine falsch gesetzte Todesspritze gegeben hatte.

Nicht mit unseren Substanzen

Die USA haben schon seit mehreren Jahren Probleme bei der Beschaffung der für die Giftinjektionen verwendeten Mittel, weil europäische Firmen sich weigern, die Betäubungsmittel zu liefern. Sie wollen nicht mehr, dass mit ihren Substanzen getötet wird. Mehrere Bundesstaaten, die in den USA noch die Todesstrafe vollstrecken, benutzen seitdem für Hinrichtungen neue Mittel, die teils aber nicht offiziell zugelassen sind oder aber noch nicht erprobt sind.

In einigen US-Bundesstaaten besteht noch die Möglichkeit, Todeskandidaten in einer Gaskammer hinzurichten. Seit 1976 war dies nach Angaben des Informationszentrums zur Todesstrafe (DPIC) elf Mal der Fall.

haz/hk (rtr, afp, dpa)