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US-Botschafter in Rumänien fordert "durchgreifende, konkrete" Maßnahmen gegen die Korruption

9. September 2003
https://p.dw.com/p/43Th

Bukarest, 7.9.2003, MEDIAFAX, engl.

Der US-Botschafter in Rumänien, Michael Guest, ist der Ansicht, dass die Korruption ein ernstes Problem für Rumänien bleibt. Diejenigen an der Macht seien vor dem rumänischen Volk für die Ergreifung von durchgreifenden, konkreten Maßnahmen zur Lösung des Problems verantwortlich.

"Was die Korruption betrifft, so ist der Botschafter erstaunt über die Behauptung, dass Ausländer, egal, ob er selbst oder andere Personen, verschiedene Vertreter der Europäischen Union, der Weltbank oder viele andere, die hierzu ihre Meinung gesagt haben – angeblich versuchen, dieses Thema gegen das rumänische Volk einzusetzen", heißt es in der Presseveröffentlichung.

"Im Gegenteil, wir alle wollen Rumänien helfen und wünschen, dass unsere Partnerschaft mit Rumänien sich entwickelt. Der Botschafter ist der Auffassung, dass keiner der ausländischen Vertreter seine oder ihre Ansicht hierzu rechtfertigen sollte. Die schlichte Wahrheit ist, dass die Korruption eines der wichtigsten Probleme ist, die das Land daran hindern, sich so zu entwickeln, wie es sollte. Im Kampf gegen die Korruption gab es einiges an Fortschritt und der Botschafter hat der Regierung Anerkennung für die anfangs unternommenen Maßnahmen gezollt. Es ist jedoch nicht mehr notwendig, immer weiter zu sagen, dass noch viel zu tun bleibt".

"Der Botschafter ist sicher, dass dies nicht nur die Meinung der US-Regierung, in deren Namen er spricht, ist, sondern auch die Meinung anderer ausländischer Vertreter im öffentlichen und privaten Sektor, die sich auf das Problem der Korruption bezogen haben. Der Botschafter weiß, dass zu viele, sehr viele Rumänen besorgt über die Tatsache sind, dass viele Maßnahmen ergriffen werden konnten, aber nicht wurden, um dieses Problem zu lösen.

Wie Premier (Adrian – MD) Nastase in Piatra Neamt sagte, wissen wir alle nach 12 Jahren genug. Viele Dinge sind in dieser Hinsicht noch zu sagen, aber die Schlussfolgerung ist, dass die Korruption für dieses Land nach wie vor ein ernstes Problem ist und dass diejenigen an der Macht gegenüber dem rumänischen Volk für die Ergreifung durchgreifender, konkreter Maßnahmen zu seiner Lösung verantwortlich sind.

Die Presseerklärung folgte auf einige Aussagen, die Premiere Adrian Nastase vergangene Woche in Piatra Neamt machte. Der Premier sagte, ihm fielen keine schwerwiegenden Korruptionsaffären ein und es gebe einige ausländische Kreise, die die Darstellung von Rumänien als einem korrupten Land förderten. "Es gibt viele Dinge, die wir nach 12 Jahren wissen. Die Sache ist, dass wir diejenigen sind, die festlegen sollten, wo wir die Palmen hinpflanzen", so der Premierminister.

"Der Botschafter der Vereinigten Staaten, Michael Guest, weist darauf hin, dass er sich ganz und gar keine Sorgen über die in Rumänien gepflanzten Palmen macht und er hat niemals irgend jemandem gegenüber Vorschläge gemacht, wo die Palmen gepflanzt werden sollten", heißt es in der Verlautbarung der US-Botschaft.

Im Gegenteil, seine Kommentare bezogen sich auf die Art und Weise der Rechtfertigung öffentlicher Mittel. Das ist eine der Grundlagen jeder echten Demokratie". Der Botschafter bedauerte die Tatsache, dass der Premierminister diese Sorge nicht teilt, aber er weiß, dass viele Rumänen dies tun".

Bis Sonntag (7.9.) Nachmittag gab es keine offizielle Reaktion auf die Erklärung von Boschafter Guest. (MK)