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Urteil im Völkermordprozess

18. Februar 2014

Mehr als 800.000 Menschen sind während der Massaker in Ruanda im Jahre 1994 getötet worden. Noch immer wird der Völkermord aufgearbeitet, in Ruanda und im Ausland. In Frankfurt soll nun ein Urteil gefällt werden.

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Totenköpfe: Gedenkstätte zum Völkermord in Ruanda (Foto: AP)
Bild: picture alliance/AP Photo

Im ersten deutschen Prozess zum Völkermord in Ruanda vor 20 Jahren verkündet das Oberlandesgericht Frankfurt an diesem Dienstag das Urteil. Angeklagt ist der ehemalige ruandische Bürgermeister Onesphore R. Der heute 56-Jährige soll im April 1994 ein Massaker an der Minderheit der Tutsi mit befehligt haben.

Der Angeklagte streitet die Vorwürfe ab. Die Generalbundesanwaltschaft fordert eine lebenslange Freiheitsstrafe und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Die Verteidigung plädiert auf Freispruch.

Ex-Bürgermeister Onesphore R. vor Gericht (Foto: dpa)
Ex-Bürgermeister Onesphore R. vor GerichtBild: picture-alliance/dpa

Verfahren zog sich hin

Der Mammutprozess dauerte mehr als drei Jahre. Die Anklage hält es nach den Aussagen von mehr als 100 Zeugen für bewiesen, dass R. Bürger seiner Gemeinde im Norden des Landes zu dem Massaker an Hunderten Tutsi am 11. April 1994 auf dem Kirchengelände von Kiziguro aufforderte.

Der Angeklagte gehört zur Volksgruppe der Hutu und kam 2002 nach Deutschland, wo er Asyl erhielt. Er sitzt seit 2010 in Untersuchungshaft. In Ruanda hatten Hutu-Extremisten 1994 bis zu 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutu ermordet.

gmf/nis (afp, dpa, epd)