Urlaubstrend Camping: Vom Spießer bis zum "Glamper"
Spa-Bereich und Golfplatz: Camping ist schon lange nicht mehr Zelt mit Schlafsack. Stellplätze und Ausrüstung werden immer ausgefallener. Allein in Deutschland erwirtschaftet die Branche im Jahr über 11 Milliarden Euro.
Wohnwagen oder Hausboot?
Dieses Bootshaus wäre für deutsche Sommer wahrscheinlich eine gute Alternative. "Sealander" heißt dieser schwimmende Wohnwagen. Das multifunktionale Gefährt ist zwar nicht hochseetauglich, doch mit ihm schippern freie Individualisten über Seen und Flüsse. Das Geschäft mit ausgefallenen Campingideen und Luxuscampern boomt. Was früher als Billigurlaub galt, ist heute eine hart umkämpfte Branche.
Das Geschäft mit Luxuscampern
Ein Zeltplatz für zehn Euro und pure Natur. Doch wo fängt das "Glamping" - das glamouröse Camping - an? Die einen schätzen Brötchenservice, andere brauchen vollausgestattete Wohnmobile mit eigenem Yakuzi und Garage für den Zweitwagen. Stellplätze kosten je nach Campingplatz bis zu 80 Euro pro Tag, fast so viel wie ein Hotelzimmer, schätzt Viktoria Groß vom Deutschen Camping Club (DCC).
Cooler Camping-Kult
Unter den Sommer-Reisezielen zählt Deutschland nicht als Urlaubsland mit Sonnengarantie. Nur acht Prozent der Deutschen geben laut Statistischem Bundesamt an, im Sommer das Zelt dem Hotel zu bevorzugen. Die Indoor-Variante vereint beides, wie der Hüttenpalast in Berlin, mit Sauna und 24-Stunden-Service. Noch ein Vorteil: Wer in der Großstadt campen will, kann sein Wohnmobil zuhause stehen lassen.
Eine Stadt für sich
Das Erholungszentrum Grav-Insel rheinabwärts von Wesel ist laut Betreiber der größte Familien-Campingplatz Deutschlands. 9000 Camper bevölkern an Sommertagen die mehr als 2,1 Millionen Quadratmeter und mehrere Kilometer Strand- und Uferzonen. Deutschlandweit gab es nach Angaben des Statistischen Bundesamts 29 Millionen Übernachtungen. Die Tendenz ist steigend.
Trautes Heim, Glück allein
Schrebergarten oder Dauercamping? Für Wohnwagen gibt es auf vielen Campingplätzen feste Stellplätze. Manche gleichen einem typisch deutschen Schrebergarten. Was lange als spießig galt, boomt unter Familien, meint Viktoria Groß vom Deutschen Camping Club (DCC). Für sie wird viel geboten. Campingplätze haben sich weiterentwickelt. Je nach Platz gibt es sogar ein Wellenbad oder Pferdeställe.
Erfolgreiche Camping-Branche
Der Wunsch nach Unabhängigkeit, Naturverbundenheit und Selbstbestimmtheit ist bei deutschen Urlaubern groß. Laut Deutschem Tourismusverband e.V. wurden allein im Jahr 2015 knapp 30 Millionen Übernachtungen auf Campingplätzen gebucht. Auch für ihre Ausrüstung greifen sie mit 8,2 Milliarden Euro tief in die Tasche.
Wenn der Urlaub ins Wasser fällt
Unwetter, Dauerregen oder einfach kalt: Laut Deutschem Camping Club (DCC) campen wegen langer Schlechtwetter-Perioden immer mehr Urlauber spontan. Schnell die Wetterlage online checken, Sachen packen und los geht's. Deutschland lockt mit vielen schönen Regionen - ohne lange An- und Abreise.