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Gesellschaft

385 Millionen Kinder leben in extremer Armut

4. Oktober 2016

Laut einem UNICEF-Bericht sind besonders Kinder in Subsahara-Afrika und Südasien von extremer Armut betroffen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen fordert mehr Engagement der internationalen Gemeinschaft.

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Angola Slum Kinanga in Luanda
Bild: DW/N. Sul d'Angola

Laut einer neuen Studie von UNICEF und der Weltbank leben weltweit rund 385 Millionen Kinder in extremer Armut. Besonders viele dieser Kinder lebten in Afrika südlich der Sahara sowie im südlichen Asien, vor allem in Indien, heißt es in dem Bericht des UN-Kinderhilfswerks. 2013 habe jedes fünfte Kind in Entwicklungsländern in einem Haushalt gelebt, der im Schnitt nicht mehr als 1,70 Euro pro Person und Tag zur Verfügung hatte. Bei den Erwachsenen sei der Anteil nur halb so groß, von ihnen habe jeder zehnte in einem solchen Haushalt gelebt.

In dem Bericht heißt es weiter, Kinder litten besonders unter der Armut, weil sich die Entbehrungen auf die körperliche und geistige Entwicklung auswirkten. Für den Bericht haben die Vereinten Nationen nach eigenen Angaben Daten aus 89 Ländern ausgewertet, in denen insgesamt 83 Prozent der Weltbevölkerung leben.

 

Kinderarmut schadet der gesamten Gesellschaft

UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake nannte die Zahlen "schockierend", zumal die Armut nicht nur die Zukunftschancen der Kinder selbst beeinträchtige, sondern auch die der gesamten Gesellschaft in den armen Ländern. "Kinder sind nicht nur mehr gefährdet davon, in extremer Armut zu leben, die Auswirkungen davon sind für sie auch am schädlichsten."

Die internationale Gemeinschaft müsse hier deutlich mehr investieren, forderte Ana Revenga von der Weltbank-Gruppe. Dabei nannte sie insbesondere Hilfen für Schwangere sowie für frühkindliche Entwicklungsprogramme, Kindergärten und Schulen. Mehr investiert werden müsse außerdem in Hilfen für sauberes Wasser, bessere Sanitäreinrichtungen und eine allgemeine Gesundheitsversorgung. Nur so könne der Teufelskreis der extremen Armut, die sich von Generation zu Generation verschlimmere, durchbrochen werden.

cr/mak (kna, dpa)