1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ungarischer Politiker aus Rumänien warnt vor Folgen der Abwanderung ethnischer Ungarn

22. Juli 2002

– Bela Marko fordert Regierungen Ungarns und Rumäniens zur Zusammenarbeit auf, um Exodus zu stoppen

https://p.dw.com/p/2V57

Bukarest, 19.7.2002, MEDIAFAX, engl.

Der Vorsitzende der UDMR (Ungarische Demokratische Union Rumäniens – MD), Bela Marko, ist der Ansicht, dass nur durch die Zusammenarbeit zwischen den Regierungen Rumäniens und Ungarns eine wirksame Strategie entwickelt werden könne, damit die Ungarn in Rumänien und die junge Generation dieser Gemeinschaft "ihre Zukunft in Siebenbürgen und nicht anderswo sieht". "Wir stehen der Tatsache nicht gleichgültig gegenüber, dass Ungarn Arbeitskräfte und Spezialisten braucht, aber wir brauchen sie auch. Und wir leiden, weil die Dörfer leer sind, und wir müssen Lösungen finden, um diesen Schwund der ungarischen Bevölkerung in Rumänien zu stoppen", erklärte der UDMR-Vorsitzende Bela Marko am Freitag, dem 19. Juli auf der Sommerakademie der Konferenz der Ungarischen Jugend. Bela Marko äußerte sich vor ungarischen Jugendlichen über die Volkszählungsdaten, die zeigten, dass die rumänische Bevölkerung um eine Million Menschen abgenommen habe, während die Zahl der Magyaren um 190.000 gesunken sei.

Nach Worten des UDMR-Vorsitzenden ist diese Lage aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen entstanden, und daher müssten de Lösungen ebenfalls wirtschaftlicher und sozialer Art sein. "Wir wissen, dass wir 100.000 Menschen in Ungarn haben, die dann und wann nach Hause kommen. Die ungarische Regierung kann nichts dagegen unternehmen, sie kann bei diesen Fluktuationen keine Unterstützung anbieten, denn es liegt im Interesse beider Staaten, diese Gemeinschaft in ihrem Heimatland zu halten", sagte Bela Marko. Er wies darauf hin, dass Ungarn sich rasch entwickele und einen ungeheuren Vorteil habe, nämlich die Tatsache, dass Millionen Menschen in Nachbarländern nach Arbeit suchten. (...)

Bela Marko sprach von der Tatsache, dass der Schwund der ungarischen Bevölkerung in Rumänien aufgrund allgemeiner Faktoren demographischer Art eingetreten sei. Das Phänomen entstehe aber auch wegen des "Assimilationsprozesses". Er wies aber mahnend darauf hin, dass er nicht von einer "erzwungenen Assimilation" sprechen könne, wie sie vor 1989 Politik gewesen sei. (...)

"Eine Rhetorik, die von Zerstörung spricht, von der Tatsache, dass wir hier umsonst arbeiten, da wir sowieso vor der Zerstörung stünden, ist nicht hilfreich bei der Verwirklichung einer ernsthaften Strategie bezüglich der ungarischen Gemeinschaft", sagte Bela Marko unter Bezug auf eine Rede des Ehrenvorsitzenden der UDMR, Bischof Laszlo Tökes. (...) (MK)