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UNESCO beklagt weltweiten Wassermangel

19. März 2019

Weltweit haben mehr als zwei Milliarden Menschen keinen dauerhaften Zugang zu sauberem Trinkwasser. Besonders betroffen sind diejenigen, die ohnehin schon diskriminiert und benachteiligt werden.

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Trinkwassser an Schule in Burundi
Bild: picture-alliance/dpa/T. Schulze

Fakt ist: Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts, Alters oder ihrer ethnischen, religiösen sowie sprachlichen Identität benachteiligt sind, haben seltener Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen. Wie es in dem in Genf vorgestellten Weltwasserbericht heißt, kann mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung keine sauberen und funktionierenden Sanitäranlagen nutzen.

"Sicheres Wasser und sichere sanitäre Einrichtungen sind Menschenrechte", sagte Ulla Burchardt, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission. "Doch für Milliarden Menschen sind diese Rechte nicht verwirklicht", erklärte sie. Über zwei Milliarden Menschen lebten ohne sicheres Trinkwasser, 844 Millionen müssten mindestens eine halbe Stunde täglich für die Wasserbeschaffung aufwenden oder hätten gar keinen Zugang.

Mängel auch in Europa und Nordamerika

Selbst in Europa und in Nordamerika haben 57 Millionen Menschen keine Wasserleitungen in ihren Häusern, wie UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay bei der Vorstellung des Berichts erklärte. Auch der Zugang zu grundlegenden Sanitäranlagen bleibe 36 Millionen Menschen in Europa und Nordamerika verwehrt. Unter anderem seien indianische Gemeinschaften in Kanada stark benachteiligt. 40 Prozent von ihnen verfügten nur über minderwertiges Trinkwasser und das habe natürlich Folgen für die Gesundheit.

Die Hälfte der Menschen weltweit mit unzureichendem Zugang zu sicherem Trinkwasser lebt dem Bericht zufolge in Afrika. Lediglich 24 Prozent der Bevölkerung in den Ländern südlich der Sahara haben demnach Zugang zu Trinkwasser, das den hygienischen Standards entspricht. Nur 28 Prozent nutzten sanitäre Einrichtungen, die sie nicht mit anderen Haushalten teilen müssen.

Viele Länder haben kaum Reserven

Und: Mehr als zwei Milliarden Menschen leben in Staaten mit sogenanntem hohen Wasserstress. In diesen Staaten wird mehr als ein Viertel der erneuerbaren Wasserressourcen verbraucht. Jüngste Schätzungen zeigen, dass über 50 Staaten von diesem Wasserstress betroffen sind, in einigen Ländern werden sogar bis zu 70 Prozent der erneuerbaren Wasserressourcen in Anspruch genommen. Große Reserven bleiben dort deshalb nicht, die Wasserversorgung liegt knapp am Limit. Betroffen davon sind mehr als 20 Länder, darunter bevölkerungsreiche Staaten wie Ägypten und Pakistan.

In Deutschland werden den Angaben zufolge seit 15 Jahren weniger als 20 Prozent der erneuerbaren Wasserressourcen genutzt. Deutschland sei auf einem guten Weg, "doch wir sind Mitverursacher der großen Probleme in anderen Weltregionen, durch den Import etwa von Baumwolle oder Rindfleisch, deren Herstellung teils gewaltige Wasserressourcen benötigt", mahnte Burchardt von der Deutschen UNESCO-Kommission.

haz/wa (epd, dpa, kna)