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Unabhängige Medienvereinigungen in Montenegro protestieren gegen Bericht von OSZE und Europarat

25. Oktober 2002

Verbände weisen Darstellung über tendenziöse politische Berichterstattung in privaten Medien zurück

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Podgorica, 23.10.2002, MINA, serb.

Der Verband der Unabhängigen Rundfunkmedien (UNEM) und der Verband Junger Journalisten (AMN) haben in einer heute (23.10.) veröffentlichten Erklärung gegen den vorläufigen Bericht des Europarates und der OSZE protestiert, demzufolge private Medien allgemein tendenziös sind, während die staatlichen während des Wahlkampfs ausgewogen berichtet haben.

"Besonders beunruhigend ist, dass eine derart verallgemeinerte Bewertung auf der Grundlage der Beobachtung von lediglich zwei privaten Rundfunkmedien vorgenommen wurde", heißt es in der Erklärung.

Anhand eine vergleichenden, vom AMN vorgenommenen Analyse wurde festgestellt, dass nicht alle privaten Medien eine politische Option bevorzugten. Ihre gesamte Arbeit wurde besser als bei allen vorangegangenen Wahlen bewertet.

In demselben Bericht heißt es, viele Details und Tatsachen zeigten, dass die staatlichen Medien eine wohl ausgewogene Berichterstattung gezeigt hätten, es ist aber auch von einem Mangel an Informationen über die politischen Parteien die Rede. Es sei sehr viel einfacher, Berichte über politische Parteien ausgewogen zu gestalten, wenn diese wie in den staatlichen Medien fast gar nicht vorkämen. Die Berichterstattung sei den Parlamentskanal verlegt worden, wo sie von Politikern vereinnahmt werde, die – im Widerspruch zu allen internationalen Standards – journalistische Verhaltensregeln einführten, heißt es in der Erklärung von UNMEM und AMN.

Im Gegensatz dazu versuchten einige private Rundfunk- und Printmedien, auf unterschiedliche Weise so viele Informationen wie möglich zu liefern. Es treffe zu, dass einige von ihnen einigen politischen Strukturen mehr Sendezeit einräumten oder dass einige politische Gruppen eine eher positive oder negative Berichterstattung erführen, jedoch nicht in einer Weise, die als tendenziös charakterisiert werden könne. Das gehe aus dem AMN-Bericht klar hervor, heißt es in der Erklärung.

Darstellungen und Verallgemeinerungen dieser Art fügten der Glaubwürdigkeit der privaten Medien in Montenegro ungerechtfertigt Schaden zu, so UNEM und AMN. (MK)