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UN verteidigen Pakistan gegen Kritik

7. August 2010

Pakistan und Indien kämpfen weiter mit den Folgen der Hochwasserkatastrophe. Starker Regen in der Grenzregion Ladakh erschwert die Rettungsarbeiten. Die Vereinten Nationen indes verteidigen Pakistan gegen Kritik.

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Menschen in überfluteter Straße (Foto: DW)
Millionen leiden unter den Folgen der WassermassenBild: DW

Das UN-Welternährungsprogramm weist Vorwürfe zurück, die pakistanische Regierung betreibe ein unzureichendes Krisenmanagement. "Eine solch enorme Katastrophe würde jede Regierung vor große Herausforderungen stellen", sagte der WFP-Direktor in Pakistan, Wolfgang Herbinger, der "Berliner Zeitung" am Samstag (07.08.2010). Zudem habe diese Regierung "auch einfach kein Geld". Aber Islamabad versuche, die Hilfsaktionen so gut es geht zu koordinieren.

Am Donnerstag sind die ersten Lebensmittehilfen in den Norden des Swat-Tals per Hubschrauber gebracht worden, das schlechte Wetter verhinderte aber zunächst ihren Einsatz. Nun versuche man, die Verteilung auch mit Esel-Karawanen zu organisieren, so UN-Mann Herbinger. Nach seiner Einschätzung besteht nach einer solchen Katastrophe die Gefahr einer weiteren Destabilisierung des Landes. "Je verzweifelter die Menschen sind, umso anfälliger sind sie für Versprechungen von Extremisten."

Mindestens 130 Tote in Himalaya-Region

Rettungsarbeiten in der indischen Himalaya-Region Ladakh (Foto: AP)
In der indischen Himalaya-Region Ladakh starben schon 130 MenschenBild: AP

In der indischen Himalaya-Region Ladakh stieg die Zahl der Toten nach einer Sturzflut unterdessen auf mindestens 130. Weitere 400 Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt. Nach einem Nachlassen des Regens am Samstagmorgen begannen tausende Soldaten und Polizisten mit den Aufräumarbeiten, und der Flughafen der Stadt Leh nahm seinen Betrieb wieder auf.

In Leh und Umgebung hatte die Sturzflut Häuser, Autos und Busse fortgerissen. Aus dem Dorf Pang nordöstlich von Leh retteten Einsatzkräfte nach Angaben eines Heeressprechers 150 Menschen, darunter 100 ausländische Touristen. Die Region Ladakh ist ein beliebtes Ziel von Trekking-Touristen. Leh gehört zum Bundesstaat Jammu und Kaschmir an der Grenze zu Pakistan.

Pakistan appelliert an Weltgemeinschaft

Pakistans und Indiens Premierminister Gilanie und Singh (Foto: AP)
Pakistans und Indiens Premierminister Gilanie und SinghBild: AP

Das Nachbarland leidet bereits seit einer Woche unter den Folgen des ungewöhnlich heftigen Monsuns. Hier verkündeten die Behörden inzwischen für einige Regionen Alarmstufe rot. Ministerpräsident Yusuf Raza Gilani bat in einem dramatischen Appell die internationale Gemeinschaft um sofortige Hilfe.

Der heftigste Monsun seit Jahrzehnten hat ausgehend vom Nordwesten vor allem den Indus anschwellen lassen. Bereits 1.600 Menschen sind ums Leben gekommen. Laut UN leiden mehr als 4,5 Millionen unter den Folgen, der Krisenstab in Islamabad spricht unterdessen sogar von 15 Millionen Betroffenen.

Autor: Michael Borgers

Redaktion: Oliver Samson

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