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UN befürchten soziale Unruhen

10. April 2012

Die Internationale Arbeitsorganisation warnt vor weiter steigenden Arbeitslosenzahlen. Vor allem die grassierende Jugendarbeitslosigkeit berge erheblichen sozialen Sprengstoff.

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Unemployed people line up at a job center in Alcala de Henares, near Madrid, Spain on 10 February 2010. The number of unemployed workers in Spain increased in January 2010 by 124,890 people from December 2009, according to the Government's Survey of the Working Population (EPA in Spanish). This is the sixth consecutive rise of the level of unemployment in Spain. The EPA shows that Spain reached its highest level of unemployment ever in December 2009, when 4,326,000 people (18.83 per cent of the working population) were unemployed. EPA/FERNANDO VILLAR
ARCHIV Spanien Arbeitslose in MadridBild: picture alliance/dpa

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) sieht in der weltweit stetig steigenden Zahl von Menschen, die keine Arbeit haben, eine ernste Gefahr für den sozialen Frieden. Der stellvertretende Generaldirektor der UN-Organisation, Guy Ryder, sagte in einem Zeitungsinterview, die Zahl von aktuell mindestens 200 Millionen erwerbsloser Menschen weltweit werde sich in diesem Jahr deutlich erhöhen.

Die ILO geht davon aus, dass es frühestens 2013 zu einem global spürbaren Wirtschaftsaufschwung kommen werde. Zurzeit seien noch etwa 27 Millionen Menschen mehr ohne Arbeit als vor Ausbruch der globalen Finanzkrise. Zähle man auch jene Erwerbslosen hinzu, die in offiziellen Statistiken nicht erwähnt würden, sei das Heer der Arbeitslosen in den letzten drei Jahren um 56 Millionen Menschen angewachsen.

Eine tickende Zeitbombe

Laut ILO-Zahlen beträgt die globale Jugendarbeitslosigkeit 12,7 Prozent, bei deutlich steigender Tendenz. In einigen südeuropäischen Ländern, wie etwa Spanien und Griechenland, läge sie bereits bei  50 Prozent. "Wir laufen Gefahr, eine ganze Generation zu verlieren", sagte Guy Ryder der Tageszeitung "Die Welt".

Der ILO-Direktor warnte: "Das ist eine Zeitbombe, die zu sozialen Unruhen führen wird." Bis 2013 erwartet seine Organisation, dass sich die Zahl der Erwerbslosen um fast fünf Prozent erhöht. Dann wären weltweit wenigstens 209 Millionen Menschen ohne Arbeit.

dk/haz (dpa, dapd, afp)