Umbau einer "Mogelbehörde"
22. Februar 2002Diese fiese Mogelei hat den Kanzler im Wahljahr Punkte und den Chef der Bundesanstalt, Bernhard Jagoda, das Amt gekostet. Und weil beide betroffen sind, hat Gerhard Schröder diese Personalentscheidung auch gleich persönlich bekannt gegeben - Chefsache.
Finanziell abgesichert
Jagoda muss jetzt trotzdem nicht zum Arbeitsamt, er geht finanziell gut abgesichert in Rente, wenn er im März seinen Schreibtisch aufgeräumt hat. Sein Nachfolger wird erstmals kein Beamter sein, sondern einen gut dotierten Zeitvertrag bekommen - für qualifiziertes Personal müsse man eben ordentlich bezahlen, meinte dazu der Kanzler.
Nun sollen die Bundesanstalt für Arbeit und die angeschlossenen Arbeitsämter eine moderne Behörde werden, in der ehrlich Buch geführt und wird und "Dienstleistung" kein Unwort ist. Fragt sich, ob auch die langen Wartezeiten auf Linoleumfluren dann kürzer und die vorhandenen Arbeitsplätze effektiver vermittelt werden - es ist ja nicht so, daß es gar keine gäbe. Gerhard Schröder jedenfalls könnte bei den studentischen Weihnachtsmännern aus der Statistik schon mal Nachhilfe nehmen: Wenn er die Wahl gewinnen will, dann muss er nach dieser Pleite noch ein paar Geschenke hervorzaubern.