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Ukrainisches Gesundheitsministerium legt Zahlen über Tschernobyl-Opfer vor

26. April 2004
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Kiew, 21.4.2004, UNIAN, ukrain.

94,2 Prozent der Menschen, die sich an der Liquidierung der Havarie im AKW Tschernobyl beteiligt hatten, sind medizinischen Untersuchungen zufolge krank. Das geht aus Angaben des ukrainischen Gesundheitsministeriums hervor, die anlässlich der Parlamentsdebatte "18. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe – Zukunftsaussichten" vorgelegt wurden.

Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur UNIAN berichtet, sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums 89,8 Prozent der evakuierten Menschen krank und von denen, die auf radioaktiv verseuchtem Gebiet leben, 84,7 Prozent.

Die meisten als krank eingestuften "Liquidatoren" leben in Kiew (99,8 Prozent) sowie in den Gebieten Sumy (96,5 Prozent) und Donezk (95,9 Prozent).

Von den Menschen, die im Kindesalter Opfer der Havarie wurden und unmittelbar von ihr betroffen waren, gelten 79,8 Prozent als krank. In dieser Kategorie sind diejenigen in den Gebieten Tschernihiw (88,4 Prozent) und Riwne (85,6 Prozent) am kränksten.

Insgesamt befanden sich Anfang 2004 über 2,318 Millionen Menschen, die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe wurden, darunter 451 800 Kinder, in medizinischen Einrichtungen des Gesundheitsministerium in Behandlung.

74 400 Erwachsene und 2000 Kinder wurden als Folge der Tschernobyl-Katastrophe zu Behinderten, die von Behandlungs- und Vorbeugungseinrichtungen des Gesundheitsministeriums betreut werden. Die Gründe für die Invalidität sind Erkrankungen des Kreislaufs, bösartige Tumore und Erkrankungen des Nervensystems.

Das Ministeriums weist auch darauf hin, dass die Sterblichkeitsrate unter Opfern der Tschernobyl-Katastrophe in den letzten Jahren etwas zugenommen hat. So nimmt die Sterblichkeit unter den "Liquidatoren" weiter zu. Die höchste Sterblichkeit wird unter der erwachsenen Bevölkerung beobachtet, die auf radioaktiv verseuchtem Land lebt. (...) (MO)