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Politik

Türkei wird Corona-Hochrisikogebiet

13. August 2021

Die Türkei ist ab kommenden Dienstag betroffen, die USA und Israel schon ab Sonntag. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet mit weiteren Einschränkungen im Herbst.

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Türkei Hagia Sophia Istanbul
Auch in Zeiten der Pandemie ein beliebtes Fotomotiv: die Hagia Sophia in Istanbul (Archivbild)Bild: Reuters/M. Sezer

Die Bundesregierung stuft die Türkei, die USA und Israel zu Corona-Hochrisikogebieten hoch. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, sind auch Kenia, Montenegro und Vietnam sowie zwei französische Überseegebiete von der Hochstufung betroffen. Portugal dagegen ist demnach kein Hochrisikogebiet mehr, mit Ausnahme von Lissabon und der Algarve.

Die Hochstufung soll im Fall der meisten genannten Länder in der Nacht zu Sonntag in Kraft treten. Für die Türkei gilt die Einstufung dagegen erst ab der Nacht zu Dienstag, so das RKI. Dies geschehe mit Rücksicht auf die große Zahl von Reisenden mit türkischem Migrationshintergrund, heißt es in einem Bericht der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf Regierungskreise.

Einreisende aus Hochrisikogebieten, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen in eine zehntägige Quarantäne. Nach fünf Tagen kann man sich freitesten.

Spahn sieht vierte Welle kommen

Auch für die, die nicht reisen, erwartet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für den Herbst neue Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie. "Die vierte Welle kommt", sagte der CDU-Politiker laut "Bild"-Zeitung  in einer Videoschalte der Unionsfraktion im Bundestag. Die Frage sei nur, wie hoch und wie gefährlich sie werde, machte er nach Teilnehmerangaben deutlich.

Auch eine neue Überlastung des Gesundheitssystems sei möglich. Man müsse daher "noch einmal durchhalten bis zum Frühjahr". Zugleich wagte der Minister einen Blick in die Zukunft und prognostizierte: "Jeder der nicht geimpft ist, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Monaten anstecken."

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts stieg die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erneut. Sie liegt nun bei 30,1. Im Zeitraum von 24 Stunden wurden 5578 Neuinfektionen sowie 19 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet.

Israel senkt Mindestalter für Auffrischungen

Zur Eindämmung der hochansteckenden Delta-Variante hat Israel das Mindestalter für eine Auffrischungsimpfung von 60 auf 50 Jahre herabgesetzt. Auch den Beschäftigten im Gesundheitswesen soll die sogenannte Booster-Impfung angeboten werden. Laut Gesundheitsministerium gilt: Anspruchsberechtigt sind "Menschen über 50, Beschäftigte im Gesundheitswesen, Menschen mit schweren Risikofaktoren für das Coronavirus, Gefangene und Wärter".

Israel Ramat Gan | Coronavirus | Impfung Isaac Herzog, Präsident
Israels Präsident Isaac Herzog erhielt Ende Juli eine dritte ImpfdosisBild: Maya Alleruzzo/AP Photo/picture alliance

Zudem müssen Kinder ab drei Jahren künftig einen negativen Test für das Betreten von Schulen, Schwimmbädern, Hotels oder Sportstätten vorlegen. Ministerpräsident Naftali Bennett sagte, ab kommendem Mittwoch seien die Tests für Kinder von drei bis elf Jahren kostenlos. Bisher mussten in Israel Kinder erst ab zwölf Jahren einen Nachweis über eine Impfung, Genesung oder einen negativen Test vorzeigen.

Russland meldet neue Höchstzahl an Todesfällen

In Russland hat derweil die Zahl der Corona-Todesfälle einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb von 24 Stunden seien 815 Menschen gestorben - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, teilte die Regierung in Moskau mit. Die Zahl der Neuinfektionen lag bei knapp 22.300.

Seit Mitte Juni breitet sich in Russland die Delta-Variante in rasantem Tempo aus. Trotzdem gibt es kaum noch Beschränkungen. An die Maskenpflicht in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln hält sich fast niemand. Seit diesem Freitag sind zudem die Arbeitgeber in Moskau nicht mehr verpflichtet, mindestens 30 Prozent der Belegschaft ins Home-Office zu schicken.

uh/jj (dpa, afp, rtr)