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Twitter verklagt Elon Musk

13. Juli 2022

Es könnte eine lange und kostspielige Justizschlacht werden. Nachdem High-Tech-Milliardär Elon Musk Twitter doch nicht kaufen will, hat der Kurzbotschaftendienst vor einem US-Gericht Klage eingereicht.

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Twitter reicht Klage gegen Elon Musk ein
Twitters Klageschrift gegen Elon Musk ist gut 60 Seiten lang Bild: Dado Ruvic/REUTERS

Die Online-Plattform Twitter wirft Elon Musk Vertragsbruch vor und will ihn gerichtlich zu einem Vollzug des Kaufes zwingen, wie aus der an einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware eingereichten Klage hervorgeht. Musks Begründung für einen Rückzug aus dem im April vereinbarten Milliarden-Deal sei "Heuchelei", erklärte Twitter.

Deutlich mehr Fake-Accounts? 

Der Gründer des Elektroautobauers Tesla hatte die Übernahme von Twitter für den Preis von 44 Milliarden US-Dollar am vergangenen Freitag wegen angeblich "falscher und irreführender" Angaben des Onlinedienstes platzen lassen. Musk wirft Twitter insbesondere falsche Angaben über die Zahl von Spam- oder Fake-Konten auf der Plattform vor. Es gebe deutlich mehr Fake-Accounts als die vom Unternehmen stets genannte Schätzung von weniger als fünf Prozent, erklärte er. Seine Anwälte führten an, Twitter sei seiner Pflicht aus dem Vertrag nicht nachgekommen, Musk den nötigen Datenzugang zur Überprüfung der Zahlen bereitzustellen.

Twitter wies die Anschuldigungen zurück und bezeichnete Musks Rückzieher als ungültig und unrechtmäßig. "Musks Verhalten bestätigt schlicht und ergreifend, dass er aus dem verbindlichen Vertrag entkommen will, den er aus freien Stücken unterzeichnet hat, und dass er dabei Twitter schädigen will", heißt es in der Klage. Musk glaube wohl, dass er es sich erlauben könne, von einem geschlossenen Vertrag einfach so zurückzutreten, das Unternehmen zu verunglimpfen, dessen Geschäft durcheinanderzubringen und Werte von Aktionären zu zerstören, so die Anwälte von Twitter.

Vertragsstrafe von einer Milliarde Euro

Das Gericht wird nun darüber entscheiden müssen, ob Musk von der Vereinbarung zurücktreten darf oder nicht. Der Multimilliardär und der Onlinedienst hatten in ihren Papieren eine Vertragsstrafe von bis zu einer Milliarde Dollar - rund eine Milliarde Euro - festgeschrieben, wenn sich eine Partei zurückziehen sollte.      

se/fab (afp, rtr, dpa, ap)