Tschechiens Medienmogul vorläufig festgenommen
15. Januar 2002Prag, 15.1.2002, RADIO PRAG, deutsch
Der am Montagnachmittag (14.1.) von der tschechischen Polizei vernommene Generaldirektor des tschechischen Privatsenders "TV Nova", Vladimir Zelezny, ist am Abend in eine Zelle im 4. Prager Stadtbezirk transportiert worden. Er wird der unrechtmäßigen Übertragung seines Eigentums zum Nachteil seiner Gläubiger beschuldigt. Wegen der Beteiligung an dieser Tat werde auch gegen einige seiner Rechtsanwälte ermittelt, teilte eine Sprecherin des Amtes für Wirtschaftskriminalität mit. Den Beschuldigten droht eine Haftstrafe von bis zu acht Jahren.
Gegen Zelezny und seinen Anwalt Ales Rozehnal wurde bereits wegen anderer Transaktionen mit einer Liechtensteiner Gesellschaft ermittelt. Im Zusammenhang mit dem "Fall Zelezny" wird auch immer häufiger der Name des ehemaligen Premiers und heutigen Abgeordnetenhauschefs, Vaclav Klaus, genannt. Am Montag (14.1.) haben deshalb einige Dutzend tschechische Persönlichkeiten Klaus in einem offenen Brief unter anderem aufgefordert, zu erklären, warum ein Vorsitzender des Abgeordnetenhauses öffentlich Unterstützung für einen Mann demonstriere, der Gegenstand von polizeilichen Ermittlungen und gerichtlichen Verfahren sei. (ykk)