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Trump und Harris streiten über geplantes TV-Duell

27. August 2024

Donald Trump stellt erneut seine Teilnahme an der Präsidentschaftsdebatte mit seiner Kontrahentin Kamala Harris in Frage. Die Demokratin beharrt auf generell offenen Mikrofonen - auch wenn der politische Gegner spricht.

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Kombobild mit Donald Trump links und Kamala Harris rechts
Die beiden US-Präsidentschaftskandidaten: Der Republikaner Donald Trump und die Demokratin Kamala HarrisBild: Alex Brandon/AP/picture alliance und Mat Otero/AP/dpa/picture alliance

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat die für den 10. September geplante Fernsehdebatte mit seiner Kontrahentin Kamala Harris wieder in Frage gestellt. Auf seiner Online-Plattform Truth Social beschuldigte er den Sender ABC News, bei dem die Debatte stattfinden soll, gegen ihn voreingenommen zu sein. Trump sagte den Termin für das Fernsehduell zwar nicht ab. Jedoch erklärte er, der Sender habe "viele Fragen zu beantworten".

Trump: "ABC Fake News"

Der Republikaner zeigte sich verärgert über die Berichterstattung des Senders, in der ein Reporter ein "lächerliches und parteiisches Interview" mit dem republikanischen Senator Tom Cotton geführt habe. Die bei dem Sender aufgetretenen Politexperten nannte er eine "sogenannte Diskussionsgruppe von Trump-Hassern". Er bezeichnete den Sender als "ABC Fake News" und stellte die Frage: "Warum sollte ich eine Debatte gegen Kamala Harris auf diesem Netzwerk machen?"

Donald Trump steht bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bozeman vor einem Pult, die Arme ausgebreitet und hinter ihm seine Anhänger
Der Republikaner Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bozeman im US-Bundesstaat MontanaBild: Janie Osborne/AP/picture alliance

ABC News hatte vor zweieinhalb Wochen bekanntgegeben, dass die Präsidentschaftskandidaten der USA, Donald Trump und Kamala Harris, Mitte September bei dem Sender gegeneinander antreten würden. Sowohl der Republikaner als auch die Demokratin hätten ihren Teilnahme zu diesem Termin bestätigt, teilte der Sender damals mit. Bislang wäre es die einzige Fernsehdebatte zwischen den beiden vor der US-Wahl am 5. November.  

Mikrofone - an oder aus?

Zwischen den Wahlkampfteams von Harris und Trump gibt es allerdings auch Streit um das Regelwerk der Debatte. Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen die Mikrofone - und die Frage, ob diese stumm geschaltet werden, wenn der politische Gegner spricht. 

Ein Sprecher des Wahlkampfteams der Demokratin teilte mit, dass man es bevorzuge, wenn die Mikrofone beider Kandidaten während der gesamten Übertragung angeschaltet blieben. "Wir gehen davon aus, dass Trumps Berater das stumme Mikrofon bevorzugen, weil sie nicht glauben, dass ihr Kandidat sich 90 Minuten lang präsidial verhalten kann", hieß es in einem Statement, das US-Medien vorlag.

Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bei dem Parteitag der Demokraten in Chicago
Die Demokratin Kamala Harris rückte als Präsidentschaftskandidatin für US-Präsident Joe Biden nachBild: Kevin Lamarque/REUTERS

Das Trump-Team lehnt eine Änderung der Regeln ab und beharrt auf dem Stummschalten der Mikrofone. "ABC hat genau dieselben Debatten-Regeln wie CNN angeboten, und wir haben sie akzeptiert - ebenso wie das Harris-Lager", teilte ein Sprecher Trumps mit.

Lehren aus Biden-Trump Debatte

Im Juni waren der damalige demokratische Präsidentschaftsbewerber, US-Präsident Joe Biden, und Trump in einer TV-Debatte ausgerichtet vom Sender CNN gegeneinander angetreten. Dabei waren die Mikrofone desjenigen, der gerade nicht sprach, stummgeschaltet. Dadurch sollte störendes Dazwischenreden verhindert werden.

Donald Trump und Joe Biden bei der ersten Präsidentschaftsdebatte im Juni in Atlanta
Bei der ersten Präsidentschaftsdebatte im Juni trat Donald Trump (l.) gegen den ehemaligen Kandidaten, US-Präsident Joe Biden (r.), anBild: Justin Sullivan/Getty Images

Bidens katastrophaler Auftritt führte jedoch zu seinem Rückzug aus dem Wahlkampf. Für ihn ist Harris als Kandidatin der Demokraten nachgerückt. Nach der Debatte kamen Beobachter zu dem Schluss, dass - anders als geplant - Trump die stumm geschalteten Mikros eher geholfen hätten, weil der 78-Jährige durch sie kontrollierter gewirkt habe.

ch/se (dpa, afp, ap)